Ceuta: 400 Afrikaner stürmen spanische Exklave

Ceuta
By Xemenendura (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Hunderte Migranten stürmten die spanische Exklave Ceuta in Marokko. Es war der größte Ansturm illegaler Einwanderer seit einem Jahrzehnt. Dabei attackierten sie auch Grenzschützer. Es gab einige Verletzte.

400 Migranten haben am Freitag die spanische Exklave Ceuta gestürmt. Die illegalen Einwanderer durchbrachen an zwei Stellen die beiden Grenzzäune mit Schneidwerkzeugen. Wie der „Mitteldeutsche Rundfunk“ (mdr) berichtet, attackierten und verletzten die Illegalen sogar Grenzschutzbeamte, die den Durchbruch verhindern wollten. Das Rote Kreuz sprach ferner von 103 leicht verletzten Migranten, 25 weitere wurden ins Krankenhaus gebracht.

Ceuta wurde geradezu überrannt

Die meisten Migranten wurden nach Angaben des spanischen Innenministers Juan Ignacio Zoido in das örtliche Auffanglager gebracht. Ungefähr ein Viertel flüchtete ins Stadtgebiet von Ceuta und blieb bis zum Nachmittag unentdeckt. Carmen Echarri von „El Faro de Ceuta“ sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die spanischen Sicherheitskräfte seien geradezu überrannt worden. Die Menschen stammten nach Angaben der Behörden vor allem aus dem südlichen Afrika.

Illegale Einwanderung in die EU

An den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Mittelmeerküste versuchen Afrikaner immer wieder, auf EU-Gebiet zu gelangen. Die meisten von ihnen werden aber wieder abgeschoben. Die beiden Exklaven sind die einzigen EU-Außengrenzen in Afrika. Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen.

Zuletzt hatte es dort Ende Oktober einen Massenansturm von über 230 Afrikanern gegeben. Allerdings hat die Bedeutung der westlichen Mittelmeerrouten nach Spanien zugunsten der zentralen Mittelmeeroute nach Italien stark abgenommen. Zwischen Jänner und Oktober 2016 registrierte die EU-Grenzschutzagentur Frontex nur noch 7888 Übertritte. Vor einigen Jahren kamen noch tausende illegale Einwanderer – jede Woche.

Weitere Artikel …