PISA-Test: Schüler mit Migrationshintergrund verdoppelt

Symbolbild Schulklasse

Österreich schneidet beim PISA-Test schlechter ab als beim letzten Mal. Jeder Dritte ist ein „Risikoschüler“. Die Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund hat sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Umgangssprache ist in Wien besonders hoch.

Nach der Veröffentlichung der PISA-Studie am Dienstag sprach die Bildungsministerin Sonja Hammerschmid von „inakzeptablen Ergebnissen“, weshalb „es ist Zeit ist zu handeln“. Österreich befindet sich weiterhin im Mittelfeld, schneidet aber etwas schlechter ab als beim letzten Mal.

Fast jeder dritte Schüler gehört zumindest in einem Testgebiet (Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen) zu den Risikoschülern, die „gravierende Mängel“ aufweisen. 13 Prozent befinden sich sogar in allen drei Gebieten in der Risikogruppe. Österreich liegt damit genau im OECD-Schnitt.

Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund verdoppelt

Schüler mit Migrationshintergrund schnitten bei der PISA-Studie deutlich schlechter ab als der Rest. Während sich in den vergangenen Jahren die Leistungen annäherten, wurde diese Entwicklung jetzt aber unterbrochen.

Der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund hat sich in Österreich seit dem ersten PISA-Test im Jahr 2000 fast verdoppelt (von elf auf 20 Prozent). Der Abstand zwischen Schülern ohne Migrationshintergrund und Migrantenkindern ist in den Naturwissenschaften groß, aber unverändert geblieben, im Lesen ist der Unterschied jedoch wieder gewachsen.

Beim Leseverständnis ist der Leistungsunterschied zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund damit sogar der größte in allen EU-Ländern (mit mehr als fünf Prozent Jugendlichen mit Migrationshintergrund).

Über 70 Prozent der Schüler mit nicht-deutscher Umgangssprache

Der Anteil von Schülern mit nicht-deutscher Umgangssprache ist in Wien außergewöhnlich hoch, wie die „Krone“ berichtet. In den Neuen Mittelschulen liegt er bei 68,5 Prozent und in den Hauptschulen sogar bei 70,7 Prozent. Zum Vergleich: In Österreich betragen die entsprechenden Werte 28,5 Prozent (Neue Mittelschulen) bzw. 21,8 Prozent (Hauptschulen).

Eine weitere alarmierende Erkenntnis liefert der Blick auf die Volksschulen in Wien – hier beträgt der Anteil 56,3 Prozent. Die Folgen dieses Bevölkerungsaustausches für das Bildungswesen, die vielbeschworene Integration und die Gesellschaft an sich zeichnen sich immer deutlicher ab.

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