Terrorverdacht: Festnahmen in Asylunterkunft in Fuschl

Bild: “Can the US actually defeat ISIS? the limits of limited war” von Day Donaldson. Lizenz: CC BY 2.0

Die Polizei durchsuchte am Montag eine Asylunterkunft in Fuschl (Salzburg). Ein 25-jähriger Marokkaner wurde wegen Terrorverdachts festgenommen. Bei der Durchsuchung fand die Polizei mehrere Tausend Euro und kleine Mengen an Drogen.

Die Polizei nahm am Montag bei einer Hausdurchsuchung in einer Asylunterkunft in Fuschl einen 25-jährigen Marokkaner fest. Wie der „Kurier“ berichtet, habe der Asylwerber laut Polizei mit anderen „über eine schwere Straftat im Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester 2016 in Salzburg“ gesprochen. Die Hinweise dazu sollen von einem unbekannten Informanten gekommen sein.

„Das Landesamt für Verfassungsschutz hat darauf die Ermittlungen aufgenommen, mehrere Verdächtige identifiziert und dann deren Aufenthaltsort lokalisiert“, so Polizeisprecher Michael Rausch zur Austria Presseagentur (APA).

Ermittlungen wegen „schwerer Straftat“ und „Suchtmittelhandels“

Von den insgesamt neun gesuchten Personen seien sieben im Pfarrhof in Fuschl aufgegriffen worden. Bezüglich des Terrorverdachts konzentrieren sich die Ermittlungen bisher auf den 25-jährigen Marokkaner. Gegen die restlichen Asylwerber aus dem Pfarrhof wird jedoch wegen Drogenhandels ermittelt.

Bei der Hausdurchsuchung stellten die Beamten über 8.000 Euro Bargeld, elektronische Datenträger und eine geringe Menge an Suchtgift sicher. Die Bewohner der Asylunterkunft kommen aus Afghanistan, Irak, Iran und Marokko. Die Sondereinheit Cobra und der Verfassungsschutz unterstützten den mehrstündigen Einsatz der Polizei.

Asylwerber in Fuschl galten als „gut integriert“

Die neun Asylwerber waren seit gut einem Jahr im Pfarrhof untergebracht. Das Rote Kreuz betreute sie. Der Bürgermeister, Franz Vogl, reagierte entsetzt auf die Festnahmen. „Bei uns sind die Jungs top integriert. Sie haben bei uns in der Gemeinde mitgeholfen“, so der Bürgermeister. „Die haben den Willen gehabt zur Integration.“ Die Asylunterkunft wird bis Jahresende geschlossen.

Der Terrorverdächtige reiste im Herbst 2015 illegal nach Österreich ein und erhielt bereits einen negativen Asylbescheid. Der ORF berichtete zudem von terroristischen Kontakten, die der Marokkaner gehabt haben soll. Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens allerdings noch bedeckt.

Untersuchungshaft für Al-Nusra-Fan in Oberösterreich

Am Sonntag störte ein 24-jähriger Asylwerber aus Somalia eine Kindervorstellung auf einem Adventmarkt in Oberndorf (Bezirk Vöcklabruck). Der Mann betrat die Bühne, stellte seinen Rucksack ab und holte einen Koran hervor. Als er zu reden begann, brachten ihn mehrere Personen von der Bühne. Dabei soll der Somalier mehrmals „Allah ist groß“ gerufen haben, wie die oberösterreichische Polizei berichtete.

„Sowohl die zuständige Sozialarbeiterin, die Psychotherapeutin und die Ehrenamtlichen, die den jungen Burschen besser kennen, sind sich sicher, dass von ihm keine Gefahr ausgeht“, heißt es in einer Stellungnahme des Netzwerkes Zuversicht, das sich um die Asylwerber kümmert. Außerdem sei der 24-Jährige psychisch krank und in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung.

Die Staatsanwaltschaft verhängte dennoch in der Nacht zum Dienstag die Untersuchungshaft, weil der Somalier gestanden haben soll, Fan der Terrormiliz Al-Nusra-Front zu sein.

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