Assange zu Hacker-Affäre: Politisches Manöver gegen Trump

Russische Hacker sollen sich in den US-Wahlkampf eingemischt haben.

Donald Trump „akzeptiert“ Geheimdienst-Bericht über angeblich russischen Hackerangriff auf Clinton im US-Präsidentschaftswahlkampf, doch Wikileaks-Gründer Julian Assange und Softwareentwickler John McAfee schließen eine Beteiligung des Kremls aus.

In einem 14 Seiten langen Bericht unterrichteten die Geheimdienstchefs den designierten US-Präsidenten Donald Trump über ihre Einschätzung der Hackerangriffe auf den US-Wahlkampf. Die US-Geheimdienste werfen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, eine Kampagne gegen Hillary Clinton angeordnet zu haben. Ziel sei es gewesen, Trump zum Sieg zu verhelfen. Trumps künftiger Stabschef Reince Priebus ließ am Sonntag ausrichten, der designierte Präsident „akzeptiere“, dass es sich „in diesem konkreten Fall“ um Hacker aus Russland gehandelt habe.

Zuvor hatte sich der künftige US-Präsident mehrfach skeptisch über die Vorwürfe geäußert. Die USA konnten bisher auch keine eindeutigen Beweise vorlegen.

Wikileaks-Gründer Assange widerspricht Geheimdiensten

In der Diskussion um die Hacker-Affäre meldete sich auch Wikileaks-Gründer Julian Assange zu Wort:

In einem Interview mit „Fox News“ sagte er, dass die gehackten E-Mails nicht aus einer russischen Quelle stammen. Auf die Frage des „Fox News“-Moderatoren, ob er „dem amerikanischen Volk zu 1000 Prozent“ versichern könne, dass Wikileaks die gehackten Informationen nicht aus Russland erhalten habe, antwortete Assange:

„Ja. Wir können sagen, wir haben in den vergangenen zwei Monaten wiederholt gesagt, dass unsere Quelle nicht die russische Regierung und keine staatliche Partei ist.“

In diesem Zusammenhang beschuldigte der Wikileaks-Gründer die Obama-Administration, die künftige Präsidentschaft Donald Trumps vereiteln zu wollen. „Sie versuchen zu sagen, dass der gewählte Präsident Trump kein legitimer Präsident ist“, so Assange.

McAfee: Hacker waren irgendwelche Kids aus dem Darknet

In einem weiteren Fernsehinterview erklärte auch der Softwareentwickler John McAfee, warum die Chefs der US-Geheimdienste „absoluten Schwachsinn“ reden würden. Der Hacker-Angriff auf die Demokratische Partei und Clintons Wahlkampfteam wurde eher von „irgendwelchen Kids aus dem Darknet“ ausgeführt, vermutet der Anti-Viren-Pionier.

Trump will weiterhin gute Beziehungen zu Russland

Obwohl die amerikanisch-russischen Beziehungen momentan kaum schlechter sein könnten, hält der künftige US-Präsident weiterhin an einem guten Verhältnis zu Moskau fest.

„Ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben, ist eine gute Sache, nicht eine schlechte Sache“, twitterte Trump am Samstag. „Nur dumme Leute oder Einfaltspinsel würden denken, dass so etwas schlecht wäre“. Kurz darauf ergänzte er, dass es weltweit bereits genügend Probleme gebe und man nicht noch ein weiteres brauche. „Wenn ich Präsident bin, wird Russland uns viel mehr respektieren, als sie es jetzt tun, und beide Länder werden – vielleicht – zusammenarbeiten, um einige der vielen großen und dringlichen Probleme und Fragen auf der Welt zu lösen.“

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