Ukraine: Jeder gegen Jeden, Oligarchen-Bank enteignet

By ГОРЯЧИЕ НОВОСТИ. HOT NEWS [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

In westlichen Medien liest man nicht mehr viel über den Zustand in der Ukraine. Die US-Außenbeauftragte Victoria Nuland, welche verkündete, dass den USA der Putsch 5 Milliarden Dollar wert war, wurde dieser Tage von Trump entlassen. Die USA unter Trump zeigen generell wenig Ambitionen sich weiter in der Ukraine einzumischen. Zurück bleibt ein zerrüttetes Land.

In der Ukraine gibt es zumindest drei schlagkräftige Streitparteien, die abwechselnd miteinander kooperieren, um sich sodann wieder bis auf den Tod zu bekämpfen. Die von vielen als „korrupt“ bezeichnete Regierung unter Petro Poroschenko, den sogenannten „rechten Sektor“ der ukranischen Nationalisten und die Rohstoffspekulanten und Oligarchen, die in der Ukraine einen riesigen Selbstbedienungsladen sehen. Unter der Oberfläche tobt ein Krieg um die Vorherrschaft.

Hinter Enteignung steckt langer Machtkampf

Bereits vor zwei Jahren schrieb der Journalist Robert Parry:

„Dem durch den Putsch an die Macht gelangten Regime in der Ukraine scheint es ähnlich zu ergehen wie einer Räuberbande, die sich um die Beute streitet: Igor Kolomoisky, der ukrainisch-israelische Oligarch, Milizführer und Gebieter über die Provinz Dnjepropetrowsk wollte mit seiner bewaffneten Truppe die Kontrolle über die staatlichen Energiebetriebe in der Hauptstadt Kiew übernehmen und wurde nach dem Scheitern des Versuches von Präsident Poroschenko gefeuert.“

Da Kolomoisky 2015 beim Präsidenten in Ungnade gefallen war, gründete er seine private Bank, die auch „PrivatBank“ heißt. Die Bank wurde schnell zur größten Bank des Landes. Sein Name taucht auch wieder auf, als ein Plan zur Ermordung von Präsident Poroschenko im Sommer 2015 auffliegt – der verhindert werden konnte. (Info-DIREKT berichtete exklusiv) Kolomoisky, der Oligarch, sponserte eine Einheit des „rechten Sektors“, die eben die Liquidierung des Präsidenten plante.

Faule Kredite als Begründung für Zwangsenteignung

Die „Deutschen Wirtschafts Nachrichten“ berichten:

„Bisheriger Besitzer der PrivatBank war der Milliardär Igor Kolomoisky, der unter Korruptionsverdacht steht. Die ukrainische Zentralbank hatte Kolomoisky aufgefordert, die Bank mit mehreren Milliarden Dollar zu rekapitalisieren. Dieser Forderung kam er aber nicht nach.“

Medienberichten in der Ukraine zufolge hätten „faule Insider-Kredite“ die Bank in eine Schieflage gebracht. Die Kolomoisky-Bank soll demnach hohe Kredite an Unternehmen vergeben haben, die ebenfalls von Kolomoisky kontrolliert werden; eine Rückzahlung sei nie vorgesehen gewesen. Als die Vorwürfe öffentlich wurden, brachen die Aktienkurse der PrivatBank massiv ein.

Der Berg fauler Kredite hätte zum Zusammenbruch der Bank führen können. Für den ukrainischen Staat war dies eine tödliche Bedrohung, da gut ein Drittel aller Spareinlagen der Ukraine von der PrivatBank von Kolomoisky verwaltet wurden.

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