Dresden: Kunstaktion für islamistische Terrormiliz?

Das Aleppo-Monument in Dresden (Quelle: Facebook, Lutz Bachmann)

Das Aleppo-Monument des syrischen Künstlers Manaf Halbouni soll in Dresden an Krieg und Vertreibung erinnern und für den Frieden werben. Das Kunstwerk ist einem berühmten Foto aus Aleppo nachempfunden. Recherchen der Bürgerinitiative „Ein Prozent“ enthüllen jedoch Ungeheuerliches: Auf dem Foto ist die alte Fahne der islamistischen Terrormiliz Ahrar al-Scham zu sehen!

Am Dienstag wurde das Kunstprojekt „Monument“ am Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) eingeweiht. Der syrische Künstler Manaf Halbouni ließ drei Buswracks hochkant aufstellen, um „eine Brücke zum Nahen Osten zu schlagen, an den Krieg in Syrien und das Leid der Zivilbevölkerung erinnern“, wie der „Mitteldeutsche Rundfunk“ (mdr) berichtete.

Auf den Bussen wehte Fahne von Terrormiliz

Das Kunstwerk in Dresden ist einem Bild aus Aleppo nachempfunden, das 2015 um die Welt ging: Drei ausgebrannte Busse stehen senkrecht in den Straßen und sollen angeblich von Zivilisten zum Schutz vor Scharfschützen der Regierung aufgestellt worden sein. Wie die Recherche der Bürgerinitiative „Ein Prozent“ nun zeigt, dürfte es sich aber um eine Straßensperre der dschihadistischen Terrormiliz Ahrar al-Scham handeln: Am Bild des syrischen Reuters-Fotojournalisten Ammar Abdullah ist nämlich zu sehen, dass auf den Bussen die Fahne der Terrororganisation weht (Verweis zum Original-Bild bei Reuters).

Ahrar al-Scham war an Massaker beteiligt

Die Terrororganisation Ahrar al-Scham gibt sich zwar nach außen gerne moderat, doch handelt es sich bei ihr um eine islamistische Gruppe, die unter anderem für die Einführung der Scharia und einen Dschihad in Syrien eintritt. Nach einem Bericht von Human Rights Watch war Ahrar al-Scham an einem Massaker in der Provinz Latakia maßgeblich beteiligt. Dabei wurden mindestens 190 Zivilisten getötet und über 200 als Geiseln genommen. Die Gruppe arbeitet zudem mit der radikal-salafistischen al-Nusra-Front und der Terrormiliz Harakat Nour al-Din al-Zenki zusammen.

Moderne Freiheitsstatue?

Laut „mdr“ versteht Halbouni sein Aleppo-Kunstwerk als eine „moderne Freiheitsstatue“. Doch wie passt eine moderne Freiheitsstatue zu einer syrischen Terrororganisation? „Steht auf dem Dresdner Neumarkt somit ein ‚Kunstwerk‘, das – gewollt oder ungewollt – einer dschihadistischen Terrormiliz huldigt? Wie wird Oberbürgermeister Hilbert reagieren?“, fragt die Bürgerinitiative „Ein Prozent“ deshalb auf ihrer Homepage.

Lautstarke Proteste bei der Eröffnung in Dresden

Der Dresdner Oberbürgermeister musste bei der Eröffnung jedenfalls lautstarke Proteste Pediga-naher Bürger hinnehmen. Die Demonstranten begleiteten die Rede des FDP-Politikers mit Buhrufen und Parolen wie „Haut ab“, „Volksverräter“ oder „Schande“. Dem Oberbürgermeister Hilbert wird vorgeworfen, die Gedenkkultur der Dresdner zum 13. Februar zerstören zu wollen. Zum ersten Mal soll nicht nur der eigenen Toten durch die alliierten Bombardierungen, sondern auch der Opfer des Kriegs in Syrien gedacht werden. „Die Auswirkungen des Krieges in Syrien spüren wir auch in unserer Stadt“, erklärte Hilbert in Hinblick auf die syrischen Flüchtlinge in Dresden. Dadurch bekomme das Gedenken an den 13. Februar nach Ansicht des Oberbürgermeisters auch aktuelle Bezüge.

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