Göttingen: Terroranschlag noch rechtzeitig vereitelt

Göttingen
Bildkomposition: Info-DIREKT; Bild von Göttingen: By Times (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Nach Hinweisen auf konkrete Anschlagspläne nahm die deutsche Polizei zwei islamistische Terrorverdächtige fest. Bei der Anti-Terror-Razzia wurden zwölf Gebäude in Göttingen und Nordhessen durchsucht. Göttingens Polizeipräsident sprach von einer „eindeutigen Gefahrenlage“. Der Anschlag hätte jederzeit ausgeführt werden können.

Die deutschen Behörden nahmen in der Nacht auf Donnerstag zwei mutmaßliche islamistische Gefährder in Göttingen fest. Bei den beiden Terrorverdächtigen soll es sich nach Polizeiangaben um einen 27-jährigen Algerier und einen 23-jährigen Nigerianer handeln.

„Die Erkenntnislage im Vorfeld des Einsatzes zu einem möglicherweise konkret bevorstehenden terroristischen Anschlag hat sich, mit Blick auf die radikal-islamistische Szene Göttingen, in den letzten Tagen soweit verdichtet, dass wir uns dazu entschlossen haben, sehr schnell gegen die Gefährder und das engste Umfeld vorzugehen“,

erklärte Polizeipräsident Uwe Lührig gegenüber den Medien. Rund 450 Polizisten durchsuchten daraufhin elf Gebäude in Göttingen und ein Haus in Nordhessen. Dabei wurden die zwei Islamisten festgenommen.

Eindeutige Gefahrenlage

Die beiden Festgenommen aus der radikal-islamistischen Szene hatten laut Polizeiangaben einen Anschlag vorbereitet. Dieser hätte jederzeit ausgeführt werden können, sagte Lührig. Bei den Durchsuchungen habe die Polizei umgebaute Waffen mit scharfer Munition sichergestellt. Zudem seien IS-Fahnen gefunden worden. „Die Gefahrenlage war eindeutig“, erklärte der Polizeipräsident bei der Pressekonferenz. Den Ermittlungen zufolge ging es um Terroranschläge, wie es sie schon in den letzten Monaten in Deutschland gegeben hat. Die Pläne seien allerdings nicht nur auf Göttingen bezogen gewesen.

Wichtiger Schlag gegen die Szene

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach bezüglich der Razzia von einem „sehr wichtigen Schlag gegen die Szene“. Die erfolgreiche Aktion zeige einmal mehr die Entschlossenheit der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in Niedersachsen. Man sei gut aufgestellt und bestens vorbereitet. „Trotzdem wird uns der Kampf gegen diese dynamische Bewegung viel abverlangen“, so Pistorius.

Vor einer Woche erst gab der Innenminister auf Anfrage der FDP bekannt, dass 45 der bundesweit 570 „Gefährder“ ihren Wohnsitz in Niedersachsen haben. Jedoch sei keiner der Gefährder aktuell ausreisepflichtig. Rund die Hälfte dieser Islamisten vermutet (!) Pistorius aktuell im Ausland.

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