Kollabiert Facebook wegen „Hitler“?

Jetzt hilft nur noch Zensur.

Kippt die öffentliche Meinung und wird aus einer „Hitler-Diskussion“ eine Diskussion über die Justizpraxis in Österreich?

Dass Harald Z., alias „Harald Hitler“, bis zu 10 Jahren Haft für sein wirres Auftreten bekommen soll, ließ diese Woche die Wogen hochgehen. Dass er nun in einer Wiener Justizanstalt in Untersuchungshaft sitzt – und damit eine Behandlung erfährt wie kaum ein anderer Schwerverbrecher in dieser Republik – lässt die sozialen Netze fast kollabieren.

Facebook muss zur Zensur schreiten

Die Zeitung „Kurier“ schreibt:

„Die Sicherheitsbehörden stoßen mit ihrem Vorgehen gegen den bisher unbescholtenen Mann nicht nur auf Verständnis, wie zahlreiche Kommentare im Internet zeigen. Viele fragen sich offenbar, ob es verhältnismäßig ist, einen angeblichen ‚Faschingsnarren’ wegen seines Aussehens wegzusperren.“

Die Stimmung scheint derweil zu kochen. Ein Beitrag, der sich kritisch zur Verhaftung des „irren Hitler-Darstellers“ äußert, wurde nun von Facebook zensiert. Das entsprechende Portal schreibt:

„Dieser Beitrag wurde hier über 3.000 mal geteilt und hat über 500.000 Nutzer erreicht. Jetzt wurde er von Facebook gelöscht, weil er angeblich gegen die ‚Richtlinien’ verstoßen hat?“

Tatsächlich dürften im Beitrag keine „Richlinien“ verletzt worden sein – dafür wurde emotional gegen Doppelmoral der Republik argumentiert.

Im Gegensatz zu Kriminellen ist „irrer Hitler-Darsteller“ in Haft

Es heißt im von Facebook zensierten Beitrag etwa: „Im Gegensatz zu Kinderf*ckern oder den geistig abnormen Rechtsbrechern aus der ganzen Welt wird er (Anm. Harald Z.) in keine „psychische Anstalt“ eingeliefert werden. Im Gegensatz zu kriminellen Bankstern oder IS-Heimkehrern wird er keine ‚Fußfessel’ erhalten. Im Gegensatz zu abartigen Sexverbrechern oder kriminellen Tschetschenen mit Maschinengewehren wird er nicht ‚auf freiem Fuß’ angezeigt werden.“

Ironisch wird der Staat für sein hartes Vorgehen „gelobt“: „Der Staat zeigt, was er kann, wenn er nur will. (…) Der Staat ist noch da! Und er ist stark. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht …“

Doch nicht nur Facebook schien sich veranlasst, zur Zensur zu schreiten: Auch zahlreiche Online-Foren machten die Schotten dicht und große Medien zensierten so manche emotionale Diskussion.

Weitere Artikel …