Sloweniens Regierungschef warnt vor weiteren Millionen Einwanderern

By SV [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Sloweniens Ministerpräsident Miro Cerar warnt in einem Interview vor einem neuen Massenansturm auf Europa. Millionen Migranten warten darauf, über das Mittelmeer in die EU zu gelangen.

Nach dem Ansturm auf Europa im Jahr 2015 könnte der Europäischen Union eine neue Masseneinwanderung über das Mittelmeer bevorstehen. „Millionen Migranten warten darauf, diesen Weg in die EU zu nehmen. Das ist eine sehr ernste Situation“, sagte Cerar im Interview mit der „Bild“-Zeitung.

EU muss Masseneinwanderung verhindern

Einen neuen Massenansturm sieht der Ministerpräsident sogar als Gefahr für den weiteren Bestand der Europäischen Union.

„Wenn die EU die ungeregelte Masseneinwanderung nicht verhindert und die Sicherheit seiner Bürger nicht garantiert, wird es bald nichts mehr geben, was sie regeln kann“, warnte Cerar.

Die EU dürfe deshalb nicht zulassen, dass sich eine Situation wie im Sommer 2015 wiederholt. Zwar glaube er fest daran, dass Europa immer für Menschen offen sein müsse, die sich wirklich in Not befinden. Aber die Aufnahme müsse kontrolliert ablaufen.

„Wenn ein Land nicht genug Kapazitäten hat, um die Menschen zu integrieren, dann werden sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Das ist weder für die Flüchtlinge, noch für das Gastland gut„, gab der Premierminister zu bedenken.

Bilder der Menschenmassen nie vergessen

Am Höhepunkt der Asylkrise im Jahr Herbst 2015 wanderten täglich mehr als 10.000 Migranten durch Slowenien.

„Das war eine Situation, wie ich sie mir nie vorstellen konnte. Ich bin damals mehrfach an die Grenze gefahren, die gewaltigen Bilder der Menschenmassen werde ich nie mehr vergessen. Verglichen mit Deutschland war es damals so, als kämen eine halbe Millionen Leute am Tag. Wir haben unser Bestes getan, um Humanität zu zeigen. Wir haben für die Sicherheit der Flüchtlinge genauso garantiert wie für die unserer Bevölkerung. Zum Glück haben wir diese Situation bewältigt“, so Cerar rückblickend.

Den darauf folgenden Wandel in der Asylpolitik sieht der slowenische Ministerpräsident positiv.

„Es hat einen Wandel gegeben und ich halte ihn für vernünftig. Heute wissen wir, dass die uneingeschränkte Grenzöffnung nicht die beste Methode war. Trotz der guten Absicht dahinter“, erklärte er der „Bild„.

 

 

 

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