Deutschland: Sprengsätze explodierten bei BVB-Mannschaftsbus

Guandalug [CC BY-SA 3.0 de], via Wikimedia Commons

Neben dem Mannschaftsbus des deutschen Fußballteams Borussia Dortmund sind am Dienstag Abend drei Sprengsätze explodiert. Das Champions-League-Viertelfinale zwischen Dortmund und Monaco wurde infolgedessen abgesagt.

Ein Schock ging am Dienstag Abend durch Deutschland. Statt einem spannungsgeladenen Fußballabend gab es Explosionen und fassungslose Fans. Laut einer Pressemeldung der Polizei kam es im Vorfeld der Champions-League Begegnung zwischen dem BVB und dem AS Monaco kurz nach 19 Uhr zu einer Explosion in der Nähe des BVB Mannschaftsbusses. Der spanische Abwehrspieler Marc Bartra wurde dadurch leicht an der Hand verletzt und die Fenster des Busses sind ganz oder teilweise geborsten. Auch ein Polizist, der mit dem Motorrad den Bus begleiten sollte, wurde verletzt.

„Angriff mit ernstzunehmenden Sprengsätzen“

Laut der „Süddeutschen Zeitung“ spricht die Polizei von einem „Angriff mit ernstzunehmenden Sprengsätzen“. Ein Polizist am Einsatzort mutmaßte, dass die Sprengsätze in einer Hecke in der Nähe eines Parkplatzes versteckt gewesen sein könnten. Die Mannschaft wurde nach dem Vorfall durch Polizisten evakuiert und in Sicherheit gebracht. Das geplante Spiel gegen den AC Monaco wurde kurzfristig abgesagt und auf Mittwoch verschoben. Laut dem BVB-Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke stehe die Mannschaft derzeit „in einer Schockstarre“.

Islamistischer Hintergrund?

Am Tatort wurde nach einem Bericht der „Süddeutschen“ ein Bekennerschreiben gefunden, welches auf einen islamistischen Hintergrund hindeutet. Das Schreiben beginnt mit den Worten „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen“ und soll Bezüge zum Berliner Terrorangriff und zu verschiedenen Geschehnissen in Syrien aufweisen. So seien deutsche Raketen daran beteiligt, Muslime im Kalifat des IS zu töten, weshalb deutsche Sportler und Prominente auf einer „Todesliste des Islamischen Staates“ stehen würden. Die Polizei prüft derzeit gemeinsam mit Experten die Echtheit des Schreibens, man sei aber noch „sehr vorsichtig“ mit der Zuordnung. Laut der Polizei gelte es auch als „denkbar“, dass die Täter eine falsche Spur legen wollten.

Mutmaßliches Antifa-Bekennerschreiben

Auf der linksextremen Plattform „Indymedia“ tauchte im Laufe des gestrigen Abends ein mutmaßliches Bekennerschreiben auf, in dem eine lokale Antifagruppe den Anschlag für sich reklamierte. Der Bus sei demnach ein „Symbol für die Politik des BVB“, die sich nicht ausdrücklich genug gegen „Rassist_innen, Nazi_innen und Rechtspopulist_innen“ richten würde. Das Schreiben ist mittlerweile wieder von der Plattform verschwunden, die Echtheit darf bezweifelt werden.

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