Deutschland: Organisierter Missbrauch bei Kindergeld durch Ausländer

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In Deutschland schlagen die Behörden Alarm: sie wittern einen organisierten Missbrauch des Kindergeldes für im EU-Ausland lebende Kinder. Die Zahlen haben sich in den letzten Jahren verfünffacht.

Wie die unter anderem die „Krone“ berichtet, geht die deutsche Regierung derzeit von einem „Missbrauch in organisierter Form“ aus. Aus diversen Strichproben und Überprüfungen habe man die Erkenntnis gewonnen, dass eine „mißbräuchliche Beantragung von Kindergeld“ vorliegt. So flossen im vergangen Jahr insgesamt 537 Millionen Euro für 168.400 Kinder ins EU-Ausland. Seit 2015 haben sich die Zahlen verfünffacht.

AfD: „Absolutes Unding“

Die Oppositionspartei „Alternative für Deutschland“ übte anlässlich des Vorwurfes scharfe Kritik an der Bundesregierung. Bereits 2014 habe man davor gewarnt, Kindergeld an EU-Ausländer zu zahlen. Erst jetzt, „um hunderte Millionen Euro ärmer“, würde man auf das Problem aufmerksam werden. Die CDU reagierte jedenfalls rasch und forderte die Angleichung der Bezüge von Kindergeld auf das Niveau im Heimatland.

EU-Kommission lehnte Pläne ab

Die Diskussion um die Auszahlung von Kindergeld an EU-Ausländer gab es vergangenen Februar auch in Österreich. 2015 flossen laut „Kurier“ insgesamt 250 Millionen Euro ins Ausland. Das ist relativ zur Einwohnerzahl ein Vielfaches mehr als in Deutschland. Auch damals sprach man von der Notwendigkeit einer Anpassung beziehungsweise „Indexierung“ der Familienbeihilfe. Die EU-Kommission lehnte die Pläne jedoch ab.

Aufregung um Mindestsicherung

Doch auch an anderer Stelle explodieren die Zahlen. Während der ORF unter Berufung auf das Sozialministerium behauptet, dass in Österreich „nur 116“ EU-Ausländer Sozialleistungen beziehen würde, ist die tatsächliche Zahl um einiges höher. Alleine in Wien beziehen derzeit 12.265 EU-Ausländer die Mindestsicherung, berichtete am Montag die „Krone“. Insgesamt verdreifachten sich in den letzten fünf Jahren die Anzahl der Bezieher aus dem EU-Ausland.

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