Erschreckende Studie: Wie sich junge Moslems in Österreich radikalisieren

Bild: pixabay.com (C00)

Eine neue Studie über die Radikalisierung junger Muslime zeigt, dass die meisten aus einem religiösen Elternhaus stammen und besser über den Islam Bescheid wissen, als bisher angenommen.

Der Islam-Wissenschafter Ednan Aslan hat nach der Studie über Islam-Kindergärten eine neue Studie zum Thema „Islamistische Radikalisierung“ präsentiert. Darin wurden insgesamt 29 narrativ-biografische Interviews mit radikalisierten Muslimen geführt, wovon sich 15 aufgrund terroristischer Straftaten in Haft befanden. Ziel der vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) beauftragten Studie war es, die Rolle der Religion in islamistischen Radikalisierungsprozessen zu untersuchen.

Fazit: Mehr Kenntnisse über den Islam, als angenommen

Die Studie kam zu dem Schluss, dass entgegen vorherrschender Meinung in Medien und Politik, junge radikalisierte Muslime besser über den Islam Bescheid wissen, als bisher angenommen. Die meisten von ihnen stammten aus einem gläubigen Elternhaus und hatten schon vor ihrer Radikalisierung Kenntnisse über den Islam. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass sich die Befragten während ihrer Radikalisierung aktiv mit Inhalten, Normen und Wertvorstellungen der islamischen Lehre auseinandersetzen.

Salafismus als „ganzheitliches, religiöses und gesellschaftspolitisches Konzept“

Der Salafismus werde als „ganzheitliches, religiöses und gesellschaftspolitisches Konzept verstanden, das alle Bereiche des Lebens, von persönlichen Beziehungen über die staatliche Regierungsform, regelt“. Außerdem kommt die Studie zu dem Ergebnis: „Den salafistischen Ansichten und theologischen Begründungen liegen
allgemein anerkannte klassische Werke der islamischen Lehre zugrunde.“

Islamistische Moscheen spielen zentrale Rolle

Die Radikalisierung junger Muslime laufe laut Studie meist nicht isoliert, „sondern in direkter Auseinandersetzung“ mit einem „radikalen Milieu“ ab. Es sei dieses Milieu, in dem bestimmte Moscheen eine zentrale Rollen spielen, das dabei hilft, „islamistische sowie dschihadistische Diskurse zu verbreiten“. Zwar spielt das Internet eine wichtige Rolle für die Informationsbeschaffung und Kommunikation, doch stellten sich laut Studie persönliche „Face-to-Face“-Beziehungen als wichtigerer Faktor heraus.

Weiters von besonderer Bedeutung für die Radikalisierung ist der Studie zufolge das Gefühl der „Entfremdung“. Man sieht sich als „die einzig wahren Muslime“. Die Zugehörigkeit in diesem Milieu ergibt sich stark über die Abgrenzung zur Mehrheitsgesellschaft und anderen Muslimen sowie deren Abwertung, heißt es in der Studie weiter.

 

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