Schlepperverdacht: Italien beschlagnahmt deutsches NGO-Schiff

NGO-Schlepperschiffe stoppen
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Das Schiff „Iuventa“ der deutschen NGO „Jugend rettet“ wurde wegen des Verdachts der Beihilfe zur illegalen Migration im Hafen von Lampedusa festgesetzt und beschlagnahmt.

In der Nacht auf Mittwoch haben die italienische Behörden die „Iuventa“ vor Lampedusa angehalten und in den Hafen geführt. Dort wurde das Schiff der sogenannten Hilfsorganisation „Jugend rettet“ kontrolliert und anschließend beschlagnahmt. Die Aktion war laut Medienangaben das Ergebnis von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Schlepperbanden im Mittelmeer.

Ermittlungen wegen Beihilfe zur Schlepperei

Im Bericht der Tageszeitung „La Repubblica“ heißt es, „Jugend rettet“ stehe „im Zentrum dieser Ermittlungen“ der Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Trapani. Abgehörte Telefonate hätten diesen Verdacht bisher teilweise erhärtet. Nach Angaben des „Tagesspiegel“ wird der NGO-Besatzung vorgeworfen, mehrmals Migranten an Bord genommen zu haben, „die noch in Begleitung von libyschen Schleppern und nicht in Lebensgefahr gewesen seien“. Das Schiff war von den Behörden deshalb „vorsorglich“ beschlagnahmt worden, um eine mögliche Tatwiederholung zu verhindern.

Besatzung droht Verhaftung

Laut Informationen der „Welt“ könnte den Besatzungsmitgliedern des NGO-Schiffs nun sogar eine Verhaftung drohen. Der Sprecher von „Jugend rettet“, Titus Molkenbur, wies indes die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft zurück:

 „Wir haben niemals mit irgendwelchen Schlepperbanden kommuniziert und sind aber natürlich vollkommen bereit, mit den Behörden zu kooperieren. Aber wir sind uns keiner Schuld bewusst und haben nicht den Gedanken, dass die Durchsuchungen zu irgendwas führen werden.“

„Jugend rettet“ gehört zu jenen NGOs, die sich weigern, den neuen Verhaltenskodex der italienischen Regierung für die Rettung von Migranten im Mittelmeer zu unterzeichnen.

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