Australien: IS-Anhänger aufgrund von Terrorplänen angeklagt

Wie die „Frankfurter Allgemeine“ berichtet, hat Australien nun Anklage gegen zwei Anhänger des Islamischen Staates erhoben (IS), die einen Anschlag auf eine Passagiermaschine geplant haben sollen. Der Anschlag konnte durch eine groß angelegte Anti-Terror-Razzia, bei der vier Verdächtige festgenommen wurden, verhindert werden.

Die zwei Angeklagten hätten den australischen Behörden zufolge einen Bombenanschlag auf eine Passagiermaschine der Etihad Airways geplant. Die Anweisung und Unterstützung dafür sei laut den Behörden von der Terror-Miliz IS gekommen. Der Plan hätte darin bestanden, einen Sprengsatz in einem Fleischwolf zu verstecken und diesen dann in das Flugzeug zu bekommen. Der Vize-Polizeichef Michael Phelan sprach von einem besonders ausgeklügelten Plan.

Erster Anschlagsversuch erfolglos

Bevor man die Angeklagten fassen konnte, gab es offenbar schon einen ersten Anschlagsversuch. Der Bruder der zwei Angeklagten war ahnungslos mit dem Sprengsatz zum Flughafen aufgebrochen. Die beiden IS-Anhänger hatten den Sprengsatz präpariert und dem mutmaßlichen Kurier untergejubelt – auf Befehl eines hohen IS-Kommandanten. Aus unbekannten Gründen gab der Kurier das Gepäckstück jedoch nicht an der Sicherheitskontrolle ab und stieg ohne den Sprengsatz ins Flugzeug. Ein Begleiter habe die Bombe dann übernommen und verließ damit den Flughafen.

Türkischer Armee-Sprengstoff

Die australischen Behörden wurden erst durch einen Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes auf die Anschlagspläne aufmerksam. Bei einer Großrazzia wurden die zwei Angeklagten dann festgenommen. Laut der Polizei verwendeten die IS-Anhänger für die Bombe Armee-Sprengstoff, der per Luftpost aus der Türkei eingeflogen wurde. Laut einem Sicherheitsexperten hätte die Sprengkraft der Bombe der einer Granate entsprochen. Die Bombe wäre dementsprechend in der Lage gewesen, ein Loch in den Flugzeugrumpf zu reißen – mit katastrophalen Folgen.

Auch Giftgasanschlag geplant

Die zwei angeklagten IS-Anhänger, Khaled K. und Mahmoud K., planten laut Polizei auch einen Giftgasanschlag. Die Planungen seien jedoch noch nicht sehr ausgereift gewesen. Die Brüder hätten an einem Chemie-Gemisch gearbeitet, das schließlich Schwefelwasserstoff freisetzen sollte. Diese Verbindung ist in hohen Konzentrationen tödlich.

Die australischen Behörden befinden sich schon seit längerer Zeit in Alarmbereitschaft, da sie fürchten, IS-Heimkehrer könnten vermehrt Anschläge verüben. Laut dem australischen Einwanderungsministerium seien ungefähr 100 Islamisten von Australien nach Syrien gereist, um sich islamistischen Terrororganisationen wie dem IS anzuschließen.

 

 

Weitere Artikel …