Schulz spricht mit Rentnern: Diskussion über „Flüchtlinge“ unerwünscht!

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat am Dienstag ein Mehrgenerationenhaus in Jena besucht, um mit den Bewohnern über Rente und Pflege zu sprechen. Die Themen Flüchtlinge und Migration waren für die Rentner allerdings tabu.

Laut Bericht des deutsche Nachrichtenmagazins „Focus“ waren die Bewohner des Mehrgenerationenhauses zuvor schriftlich darauf hingewiesen worden, die Themen Flüchtlinge und Migration nicht anzusprechen. Beim Besuch des SPD-Politikers Martin Schulz sollten nämlich „die anderen Themen im Fokus stehen“, hieß es vonseiten der Arbeiterwohlfahrt, die das Haus betreibt.

Diskussion über Integration unerwünscht?

Daraufhin wurden Vorwürfe laut, der Kanzlerkandidat wolle es vermeiden, vor laufenden Kameras mit Rentnern über Integration zu diskutieren.

„Es ist selbstverständlich, dass die Bewohner mit Martin Schulz über alles sprechen können“, wies ein Sprecher der SPD die Vorwürfe zurück.

Beim Treffen schwiegen die Bewohner und stellten keine Fragen an den Kanzlerkandidaten. Lediglich ein älterer Mann, wollte wissen, ob Schulz angesichts der schlechten Umfragewerte noch Hoffnung für die Bundestagswahl hat, berichtet die „Zeit„. Obwohl Schulz noch versucht hatte, die Wogen zu glätten, indem er beteuerte, er kenne den Zettel nicht und er hätte sich mit den Pensionisten „über alles unterhalten“, wollten die angesprochenen Bewohner auch auf Nachfrage nicht mehr reden.

SPD-Organisatoren wollten Flüchtlingsthema ausklammern

Frank Albert, Vorstandsvorsitzender der AWO Jena-Weimar, erklärte bezüglich des Treffens, dass man gern über „Flüchtlinge“ diskutiert hätte. Allerdings hätten ihm die SPD-Organisatoren auf den knappen Zeitplan verwiesen. Das Thema sei nämlich so wichtig, dass man es nicht mit den anderen Themen wie Rente und Pflege zusammenfügen sollte.