Integrationsbericht: „Sehr beachtliche“ Zuwanderung

Symbolbild: pixabay

Am Mittwoch wurde der neue Integrationsbericht präsentiert. Dieser zeigt alarmierende Zahlen auf.

Wie die Heute berichtete, wurde der neue Integrationsbericht von Sebastian Kurz (ÖVP) präsentiert. Die Zahlen dafür bereitete die Statistik Austria auf. Aus dem Bericht geht hervor, dass zurzeit ungefähr 1,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich leben, also circa 22 Prozent der Bevölkerung. Das sind rund 85.000 Menschen mehr als im Vorjahr.
40 Prozent stammen aus dem EU-Ausland. Die anderen 60 Prozent wurden in Drittstaaten geboren, hier vor allem in Ex-Jugoslawien und der Türkei.
Der Wanderungssaldo ergab 2016 ein Ergebnis von 64.676 Zuzügen, 2015 waren es 113.067. Des Weiteren wurden von rund 130.00 Asylanträgen 37.000 positiv bewertet.

Kostenpunkt: 8,1 Milliarden Euro

Der Staat Österreich muss zwischen 2015 und 2019 rund 8,1 Milliarden Euro für Integration ausgeben. Die größte Herausforderung liegt bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Geringe Deutschkenntnisse und zu geringe Ausbildung sind hier die Hauptprobleme. Hierfür soll mehr Geld in Sprachförderung in den Kindergärten fließen. Auch Werte- und Orientierungskurse, rund 28.000 Menschen besuchten jene im Vorjahr, und Integrationsprojekte stehen wesentlich im Fokus.

Experten: Phase hoher Migration noch nicht beendet

Laut des Vorsitzenden des Expertenrats für Integration, Heinz Faßmann, habe sich der „Integrationsoptimismus“ der Österreicher verschlechtert. Vor allem gegenüber türkischstämmigen Einwanderern würde ein Entfremdungsprozess stattfinden. Die Integration sei noch „ein langer Weg“, da es erst positive ökonomische Effekte geben könnte, wenn die Migranten sich in den Arbeitsmarkt integrieren.
Sebastian Kurz appellierte vor allem für eine „nachhaltige Hilfe vor Ort“ und nannte eine „massive Reduktion“ von Migration sein Ziel. Wer zuwandert und wer nicht, könne „nicht die Entscheidung der Schlepper sein“, so Kurz.

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