Drohnenkrieg: Zahl der zivilen Opfer steigt unter Trump weiter

Von U.S. Air Force photo by Paul Ridgeway - http://www.af.mil/shared/media/photodb/photos/090609-F-0000M-777.JPG, Gemeinfrei, Link

Unter der Trump-Administration soll es in den ersten neun Monaten schon mehr zivile Drohnen-Tote geben, als unter Barack Obama in acht Jahren. Das US-Militär erklärte, die Einsatzregeln nicht verändert zu haben.

Bereits Barack Obama erntete für seine Drohnen-Politik den Spitznamen „Drohnen-König“. In seinen letzten zwei Amtsjahren setzte er vermehrt auf Drohneneinsätze im Kampf gegen den IS. Zwischen 2.300 und 3.400 Zivilisten sollen dabei als „Kollateralschäden“ ermordet worden sein.

Zahl der Toten steigt

Unter seinem Nachfolger Donald Trump soll diese Zahl noch weiter angestiegen sein. Zwischen 2.800 und 4.500 zivile Opfer sollen seine Drohnen in neun Monaten bereits verursacht haben. Das berichtet Airwars – eine NGO, die Daten über die Opfer der Kriege im Nahen Osten veröffentlicht. Damit gab es unter Trump in sieben Monaten mehr zivile Oper als unter der gesamten Obama-Administration.

Airwars schränkt jedoch ein: Zwar gebe es Hinweise darauf, dass die Einsatzregeln gelockert worden sein, doch die hohe Anzahl ziviler Opfer gehe auf die „brutale Schlussphase des Krieges“ zurück. US-Militärs beteuern, dass sich die Einsatzregeln nicht verändert haben. Die Zahlen von Airwars sind Schätzungen und beruhen auf Auswertungen unterschiedlichster Quellen.

Ermordung ganzer Familien

Nach Alex Hopkins von Airwars zeige sich auch ein anderer furchtbarer Trend. Demnach soll es vermehrt zur Ermordung ganzer Familien durch Luftschläge kommen. Allein im Mai seien dadurch mindestens 57 Frauen und 52 Kinder im Irak und in Syrien ermordet worden. Auch in Afghanistan kam in den ersten sechs Monaten 2017 zu einem Anstieg ziviler Opfer um 67 Prozent im Vergleich zum Zeitraum im Jahr 2016.

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