Die heutige Linke und ihre Abneigung gegenüber dem eigenen Volk

By Irmel Hirsch (http://de.indymedia.org/2006/06/150265.shtml) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Heute beginnen wir mit einer Frage, die uns ein paar Sonntage lang beschäftigen wird: Wieso hat die heutige Linke eine Abneigung gegenüber ihrem Volk?

Ein Gastbeitrag von Clemens Lorber

Die Frage beschäftigt mich schon sehr lange. Sie reicht in eine Zeit zurück, als ich noch nicht wusste, dass „links“ und „rechts“ als politische Kategorien existieren und hat mich mein Leben lang begleitet; ganz besonders intensiv war sie in jener Zeit präsent, zu der auch ich links war.

Wohl noch im Kindergartenalter wurde ich Zeuge einer Konversation zwischen meinem Vater (politisch links-außen) und meiner Großmutter mütterlicherseits. Es war einer jener Momente, an die man sich als Erwachsener mit größter Klarheit erinnert, weil der kindliche Verstand zwar begreift, dass etwas sehr Wichtiges passiert, er aber entscheidet, dass die Thematik zu komplex ist, um bearbeitet zu werden. Mit allen Einzelheiten wurde folgende Situation also „zur späteren Behandlung“ abgespeichert:

Abneigung gegen das Eigene

Die Großmutter hatte auf die Kinder achtgegeben. Mein Vater holte uns ab und es wurden noch ein paar Worte gewechselt. Meine Großmutter warf einen beiläufigen Blick auf die Zeitung und las aus den Schlagzeilen vor, dass die österreichische Fußball-Nationalmannschaft vor diesem oder jenem Spiel stünde. Nebenher – Fußball interessierte sie nicht – sagte sie: „Woll’ ma’s hoffen, dass die Unser’n g’winnen“ ([Wir wollen es hoffen, dass die Unseren gewinnen]), womit das Thema für sie erledigt war. Zu meiner Überraschung entgegnete mein Vater, er sehe das anders und wünsche eine Niederlage Österreichs. Einen Grund konnte er zuerst nicht angeben („so hoid“ [so halt]). Die kurz darauf nachgeschobene Antwort, „weil sich sonst die Deppen wieder freuen“, ermöglichte mir kein besseres Verstehen. Ich meine heute, dass es tatsächlich eine Rationalisierung einer nicht nur für das neugierige Kind, sondern auch für den Gefragten im Kern unverständlichen Grundhaltung war.

Einteilung in „Links“ und „Rechts“

Das Phänomen ist vielschichtig. Dennoch ist die pragmatische Antwort auf die Frage, wieso heutige Linke häufig antinational ist, überraschend simpel:

Jemand, der eine gelebte Zuneigung zu seinem Volk hat, wird von Umwelt oder Medien in der Regel als „rechts“ eingeordnet, ganz egal, welcher ökonomischen Doktrin er folgen mag oder welche Werte er vertritt. Es ist die Frage nach dem Verhältnis zur Nation zur Gretchenfrage geworden, nach der die Einteilung in „Links“ und „Rechts“ erfolgt.

Verwundert blinzelnd finden sich daher viele auf der Rechten einsortiert, die sich selbst niemals so beschrieben hätten; viele akzeptieren dieses Schicksal und bleiben.

Gewohnte Kategorien verschwinden

Wenn der Sozialdemokrat Sarrazin neben AfD-Politiker Björn Höcke, der Marxist neben den klassisch Liberalen und der Christ neben den Neuheiden gestellt werden, fragt sich so mancher, wohin die alten Begriffe und Definitionen verschwunden sind, mit denen er zu denken gewohnt war.

Nun, die sind weg. Und das lag nicht einmal an uns. Zugespitzt formuliert müssen wir den Medien herzlich danken, für die für uns sehr vorteilhafte Definition:

„Links“ ist heute, wer seinem Volk gleichgültig oder feindlich gegenübersteht – „rechts“ ist, wer sein Schicksal zum Guten hin beeinflussen will.

So ist es auch möglich, dass die CDU(!!!)-Kanzlerin gegen rechts kämpft.

Für diesmal wollen wir es dabei bewenden lassen und der Frage in weiteren Texten in der Tiefe nachspüren.

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3 Kommentare

  1. Diese neue(?) Art der Linksheit ist durch ihre Anti-Identität definiert: Anti-Nationalistisch, Anti-Rassistisch, Anti-Völkisch, Anti-Kapitalistisch, Anti-Rechts, Anti-Christlich, Anti-Konservativ, Anti-Männer, … Das politische Analogon zur Anti-Materie sozusagen.

  2. Teil 1
    Die Fragestellung ist gut, die Antwort schwach.
    Die sog. Abneigung der Linken gegenüber dem eigenen Volk hat mehrere Gründe:
    – der Hauptgrund ist die von den westlichen Eliten (Politik, Medien, Wirtschaft) künstlich über Jahrzehnte erzeugte „Nazikeule“, alles, was nicht passend ist, wird in dieses Eck, das künstlich geschaffen wurde, gestellt, das ist heute noch täglich so
    – der zweite Grund ist die Entscheidung der westlichen Eliten für Multikulti und die Auflösung der Nationalstaaten, einer „personalisierten“ Globalisierung im Gleichklang mit der ökonomischen Globalisierung, dafür musste man Grenzen nach links verschieben, die tägliche Drecksarbeit (Gehirnwäsche) wird dabei von der Mainstreamlügenpresse gemacht

  3. Teil 2
    – natürlich gibt es auch rein ideologische Gründe, die allerdings maximal von 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung vertreten werden, die „echten“ Linken.
    – es gibt immer Wellenbewegungen in der Geschichte, so folgen auf kriegerische Zeiten, Zeiten des genauen Gegenteils, in der wir jetzt sind, das wird sich vielleicht einpendeln
    Den größten Effekt hat allerdings die tägliche, mehrstündige Gehirnwäsche.

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