Die schwedische Kirche hat im neu beschlossenen Kirchenhandbuch entschieden, die Bezeichnung Gottes mit „Herr“ und „er“ zu beenden. Stattdessen sollen geschlechtsneutrale Begriffe verwendet werden.
Ziel ist eine „gendergerechte“ Gottesdienstsprache, denn Gott sei schließlich nicht dem männlichen Geschlecht zuzuordnen.
Neues Handbuch
Bis 2000 war die schwedische Kirche mit Sitz in Uppsala die Staatskirche des Landes. Sie hat über 6 Millionen Mitglieder bei 10 Millionen Einwohnern. Das Kirchenhandbuch schreibt die Sprache, die Liturgie, die Musik und andere Aspekte des Gottesdienstes vor.
Die neue Ausgabe wurde von der jährlichen Konferenz der Kirchenführung am Donnerstag am Ende eines achttägigen Treffens in Uppsala angenommen. Eine große Mehrheit des 251-köpfigen Gremiums entschied, dass sie die vorhergehende Version aus dem Jahr 1968 ersetzen.
Namen der Dreifaltigkeit
Beispielsweise soll es statt „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ nunmehr „Im Namen Gottes, der Dreifaltigkeit“ heißen. Die Vize-Sprecherin des Kirchenvorstandes, Wanja Lundby-Wedin, kommentierte in der dänischen Zeitung Kristeligt Dagblad, dass die schwedische Kirche bei der Inklusion und der Geschlechterperspektive die Führung übernehmen will.