Orbán: „Migrationswelle war Invasion“

Orbán
Bildquelle: European People's Party (EPP). [[CC BY 2.0 via Flickr

Diese Woche hatte Orbán bereits anlässlich eines Besuchs bei der CSU-Klausur für Aufsehen gesorgt. Mit markigen Sprüchen deutete er an wohin die europäische Reise beim Grenzschutz gehen muss. Nun bekannte der ungarische Regierungschef erneut ganz klar Farbe. Ein weiteres Mal stellte er seine konsequente Haltung zur Migrationskrise klar. Dabei bezeichnete er den Ansturm abertausender Migranten auf Europa ab dem Sommer 2015 als „Invasion“. 

Nachdem sich Orbán erst kürzlich als „Grenzschutz-Kapitän“ beschrieb, wiederholte er nun seine Bekundungen. Er wies einem Interview mit der bundesdeutschen „Bild“ darauf hin, dass Migranten mindestens vier sichere Länder durchqueren müssten, ehe sie nach Ungarn gelangen würden. Sie würden nicht „um ihr Leben rennen“, sondern lediglich nach einem besseren Leben suchen. Er habe dabei nie verstanden, wie das illegale Überschreiten von Grenzen in Deutschland gefeiert werden habe können. Die Zustände in der Bundesrepublik in Verbindung mit Merkels Willkommenskultur bedachte er dabei auch mit den Worten „Chaos und Anarchie“.

Er stellte dabei unmissverständlich klar, dass Ungarn diesen Migrationsstrom nicht als Reise Schutzsuchender sondern als Invasion sehe:

Das war keine Flüchtlingswelle, das war eine Invasion […] Wir betrachten diese Menschen nicht als muslimische Flüchtlinge. Wir betrachten sie als muslimische Invasoren.

Konservative und Patrioten warnen seit Jahren

Eine kurze Recherche zeigt, dass die Szenen aus dem Sommer des Ansturms durchaus vermeidbar gewesen wären. So klagte bereits im Jahr 2012 die griechische Regierung über eine unkontrollierte Zuwanderung. Auch damals, als etwa der syrische Bürgerkrieg – später eine Rechtfertigung für die völlig chaotische Grenzöffnung – erst ein paar Monate alt war, verwendete man das Wort „Invasion“ in diesem Zusammenhang. Im November 2015, als die erste große Welle bereits in Europa war, sprach der tschechische Präsident Miloš Zeman von einer „nie dagewesenen Gefahr“ für unseren Kontinent. Dennoch dauerte es noch Monate, bis auch die damalige österreichische Regierung die Zeichen der Zeit erkannte und sich zu einer Grenzschließung durchringen konnte.

FPÖ-Chef Strache hatte sich da schon längst für einen Grenzzaun nach ungarischem Modell ausgesprochen und ernete dafür Kritik von Gutmenschen. Für den Standard etwa war ein Grenzzaun noch in jenem November ein „Menschenrechtsverstoß“. Ungeachtet dessen, dass damals täglich etwa 3.000 Migranten schadlos über die österreichisch-slowenische Grenze marschierten. Zur gleichen Zeit kamen mehr als tausend Menschen zu einer Kundgebung der Identitären Bewegung in Spielfeld (Südsteiermark). Diese wollten friedlich für sichere Grenzen demonstrieren. Die immer aktiven Antifa-Sittenwächter fühlten sich hingegen bemüßigt, mit Holzlatten auf den Demonstrationszug einzudreschen. Auch über 80 Fahrzeuge der Teilnehmer wurden dabei von den Extremisten angezündet.

Umdenken der deutschen Politik schleppend

Während in Österreich die Politik der offenen Grenzen spätestens mit der Bildung einer bürgerlich-patriotischen Regierung und der Rauswurf der Grünen aus dem Nationalrat abgestraft wurde, klammern sich in der Bundesrepublik die Apologeten der verfehlten Einwanderungspolitik weiterhin an ihre Stühle. Bezeichnend war, dass man trotz des Erfolgs der Alternative für Deutschland (AfD), die quasi aus dem Stand zur drittstärksten Partei wurde, sofort zur Tagesordnung übergehen wollte. Die Versuche, im Anschluss eine schwarz-gelb-grüne „Jamaika-Koalition“ zu bilden scheiterten aber kläglich. Und zwar an einer einheitlichen Linie in der Migrationsfrage – Info-DIREKT berichtete.

Ob Merkel und die ehemals konservative Union die einwanderungskritischen Stimmen ihrer EVP-Fraktionskollegen aus Wien (Kurz) und Budapest (Orbán) ernst nehmen und endlich auch im Land der Dichter und Denker eine schärfere Linie in der Einwanderungspolitik Einzug hält, bleibt freilich weiter zweifelhaft…

 

 

 

 

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2 Kommentare

  1. In Österreich wurde (und wird?) man wegen Verhetzung angeklagt, wenn man sagt was notwendig wäre zu sagen…

  2. Ich muss Herrn Orban, ungern, aber doch, korrigieren: „Die Migrationswelle ist eine Invasion“, die, abseits der Mainstreamlügenpresse, in vollem Gange ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Kommentare zum Artikel „Weiterhin täglich Aufgriffe illegaler Migranten am Brenner“ (über die Suchfunktion zu finden)

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