Für Kohleabbau: Bekannter Immerather Dom abgerissen

Von Alf van Beem - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link

Umweltaktivisten wollten den Abriss des Immerather Doms im letzten Moment noch verhindern. Doch dann rückten zwei Bagger aus und zerstörten den Dom, dessen Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Die Kirche war ein Wahrzeichen der Region und eigentlich denkmalgeschützt. Jetzt sollen die „Rückbauarbeiten“ innerhalb von nur zwei Wochen abgeschlossen sein, um auf dem Gebiet Braunkohleabbau betreiben zu können.

Umweltaktivisten ketteten sich an Bagger

Gestern nahmen 300 Personen an einer Protestkundgebung teil und auch heute morgen versuchten Umweltaktivisten noch, den Abbruch zu verhindern. Sie kletterten auf die Fassade der Kirche und ketteten sich an einen Bagger. Ihre Transparente trugen die Aufschrift „Wer Kultur zerstört, zerstört auch Menschen“.

Die Polizei beendete schließlich die Aktion gegen den Abriss und die Bagger konnten ausrücken, um den künftigen Braunkohleabbau zu ermöglichen. Die Kirche St. Lambertus, im Volksmund als „Immerather Dom“ bekanntliegt nämlich auf dem Gebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler II, der von RWE Power betrieben wird. Auf Facebook gibt es mehrere Videos, die den Abriss dokumentieren:

Kirche aus dem 12. Jahrhundert

Die romanische Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde sie erweitert. 1888 erfolgte ein Abbruch der alten Kirche, um sie mit den Spenden der Bürger im neoromanischen Stil zu erneuern. Kurz vor dem heutigen Abriss konnten in einem Noteinsatz noch die künstlerischen Glasfenster gerettet werden. Auch in Keyenburg und Kuckum stehen Kirchen, die in den nächsten Jahren dem Kohleabbau weichen sollen.

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1 Kommentar

  1. Mit den Füssen abstimmen. RWE boxkottieren und keinen Strom oder Gas mehr von denen kaufen.
    Die merken dann ganz schnell was sie falsch machen. Den Deutschen trifft man am wirkungsvollsten am Geldbeutel.
    Dann wird sogar der letzte Penner wach.

Kommentare sind deaktiviert.