WM – Party – Patriotismus und der Hass auf das Eigene

von René Stark [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) oder CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], vom Wikimedia Commons

Die Fußball – WM in Russland ist gestartet und keiner von uns wird um dieses sportliche Großereignis herumkommen. In den nächsten Wochen werden wir wieder überall in der BRD Deutschlandfahnen wehen sehen. Egal ob am Auto oder am Balkon oder im Garten am Fahnenmast, in diesen 4 Wochen sind alle Schwarz – Rot – Gold. Oder sollte ich eher sagen Schwarz – Rot – Geil ? 

Von Steve Henschke

Der Abend des 22. September 2013 ist mir hier besonders in Erinnerung geblieben. Knapp 1 Jahr vor der Fußball – WM fand die Bundestagswahl statt. Die CDU und Bundeskanzlerin Merkel feierten ihren Wahlsieg. Hermann Gröhe, der spätere Gesundheitsminister, feierte dies mit seinen Parteigenossen und schwenkte die Deutschlandfahne. Ein Affront für die Kanzlerin, welche die Fahne wie ein Stück Dreck entsorgte. Schließlich haben wir ja keine Fußball – WM.

Ein fraktionsloser Abgeordneter im Hamburger Rathaus, Ludwig Flocken, kritisierte damals den Umgang mit den Nationalfarben. In einer Rede sagte er:

 „Sie alle kennen die Bilder von Merkel nach ihrem letzten Wahlsieg. Wie sie die Deutschlandfahne wegschmeißt und ihr der Ekel im Gesicht geschrieben steht. Unser Nationalgefühl ist beschädigt. Grüne urinieren darauf. Rote können die Nationalfarben vor dem Hamburger Rathaus kaum ertragen.“

Alle 2 Jahre wieder 

Weltmeisterschaft 2014, Deutschland ist Weltmeister und jede Stadt gleicht einem Schwarz – Rot – Goldenen Fahnenmeer. Jeder, egal welcher politischen Partei oder Gesinnung angehörig, schwenkt die Nationalfahne. Gut 1 Jahr später errechte die Flüchtlingskrise gerade ihren Höhepunkt. Als sich in Städten wie Dresden offener Widerstand dagegen formierte und wieder die Nationalflagge bei PEGIDA geschwenkt wurde, war das plötzlich eine Befeuerung von Hass und Rassismus. So jedenfalls der allgemeine Tenor in der Gesellschaft und Mainstreammedienlandschaft.

Wieder 1 Jahr später stand die Fußballeuropameisterschaft ins Haus. Dasselbe Bild und das gleiche Gefühl. In den 4 Wochen ist es erlaubt seine Verbundenheit und Liebe zur Heimat zu bekunden. Auch hier entlarvte sich die damalige Bundesregierung selbst Monate zuvor. Als der AFD – Politiker Björn Höcke in einer Sendung bei Günther Jauch zusammen mit dem damaligen Justizminister Heiko Maaß diskutierte. Höcke holte eine Deutschlandfahne aus seinem Sakko und platzierte diese auf seinen Sessel. Mit einen angewiderten und verachtungsvollen Blick hat sich Heiko Maas abgewendet von diesem doch so furchtbaren Anblick der Nationalfahne.

Der Hass auf das Eigene

Ein aktueller Artikel der sozialistischen Tageszeitung Neues Deutschland zeigt den Hass auf das Eigene. Neues Deutschland zitiert eine Studie des Soziologen Wilhelm Heitmeyer, welcher friedlichen Patriotismus als gefährlichen Unsinn bezeichnete. So sollen laut seiner Definition durch den Partypatriotismus nationalistische Einstellungen und Traditionen eine breitere Zustimmung erfahren haben.

Diverse Antifagruppn haben in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, sämtliche Nationalfahnen zu entwenden. So hat das antifa-freundliche Portal Vice eine Gruppe in Leipzig begleitet, welche 2016 zur EM Deutschlandfahnen entwendet hat. Mit einem Punktesystem wurde jeder Diebstahl bewertet. Das dabei auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt wird, zeigt das Punktesystem auch auf. So gibt es etwa für ein blaues Auge 20 Punkte.

365 Tage im Jahr 

Neben all diese WM – Patrioten oder Partypatrioten, gibt es sie aber noch. Die echten und wahren Patrioten, welche 365 Tage im Jahr stolz zu ihren Nationalfarben stehen. Sei es bei PEGIDA, der Identitären Bewegung oder anderen Mutbürgern. Vielleicht lässt sich der ein oder andere WM – Patriot durch diese Stimmung anstecken und steht dann ebenso ganzjährig zu seinen Nationalfarben. Lassen wir uns nicht blenden von Getränkedosen und anderen Ramsch in Geschäften, welche für 4 Wochen den Patriotismus für sich entdeckt haben. Patriot ist man jeden Tag und nicht nur bei einem Sportevent.

 

 

 

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