Politiker von FPÖ und Volkspartei sind im ORF „Dreckskerle“

von Manfred Werner - Tsui [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], vom Wikimedia Commons

Der Regisseur Paulus Manker beschimpfte konservative Politiker und Teile der Bevölkerung in der ORF – Sendung „Stöckl“ aufs Übelste. Weder wurde er zurechtgewiesen, noch wurde die aufgezeichnete Sendung um Nachhinein geschnitten. Man könnte sich darüber aufregen, aber vom Rotfunk ist offensichtlich nichts anders mehr zu erwarten. 

Von Martin Pfeiffer

„Talkshows“ im ORF sind bekanntlich linkslastig und in der Regel langweilig. Meist dienen die Vertreter bürgerlicher Parteien, vor allem von der FPÖ, nur als Reibebaum. Objekte des Zorns, die zudem stets in der Unterzahl sind. Unlängst erregte spät am Abend die Sendung „Stöckl“ auf ORF 2 die Gemüter. Eigentlich handelt es sich bei dieser wöchentlich stattfindenden Gesprächsrunde um belangloses Gequatsche. Stöckls Gäste sind Schauspieler, Politiker, Sportler, Musiker sowie andere Kunstschaffende bzw. solche, die sich dafür halten. Bei besagter Talkshow vom 5. Juli sorgte das Enfant terrible der österreichischen Theaterszene, der laut Krone – Kolumnist Michael Jeannée „sattsam bekannte Theater- & Kulturwüterich Paulus Manker“, für einen Eklat.

Dreckskerle, Kretins und aufgeschwemmte Wasserleichen

Er zog über die türkis-blaue Bundesregierung her, indem er in schiefen Worten sagte:

„Unter der Regierung ÖVP/FPÖ weiß man ja, dass das Dreckskerle sind!“

Den Vizekanzler charakterisierte er vom Äußeren her als „aufgeschwemmte Wasserleiche“. Diese ungeheuerlichen Entgleisungen zeugen von einem tief sitzenden Hass gegen alles, was nicht links ist. Diese Suada des ungepflegt erscheinenden und bisweilen diabolisch wirkenden Manker war jedoch kein Einzelfall. So hatte dieser vor gut zehn Jahren – ebenfalls vor laufender Kamera – die Kärntner pauschal als „Kretins“ bezeichnet und ihnen vorgeworfen, sie strebten nach einer „ethnischen Reinheit“. Die Zeitgeist-Presse verharmlost die verbalen Ausritte des bereits 60-Jährigen als Eigenwilligkeit und Provokation.

Wer hätte vom Rotfunk auch was anderes erwartet?

Ginge es nach ihm, dann wäre es die Aufgabe des Staates, Akteure wie ihn vorbehaltlos zu alimentieren. Auch, wenn diese keine Akzeptanz beim Publikum erhalten. Leute wie er spielen sich gern als das Gewissen der Nation auf und glauben, Narrenfreiheit zu besitzen. Kritik an ihren Unverschämtheiten verorten sie nicht selten als Beschneidung der Kunstfreiheit. Bei „Stöckl“ wurde Manker nach seinen primitiven Beschimpfungen nicht zurechtgewiesen. Der ORF hielt es nicht einmal für nötig, die aufgezeichnete Sendung zu überarbeiten und – auch im Sinne des Kerls – die peinlichen Passagen herauszuschneiden. Aber was will man von einem Rotfunk erwarten, der selbst den Kampf gegen die türkis-blaue Bundesregierung führt?

Über den Autor

Martin Pfeiffer ist promovierter Jurist und Publizist. Nach redaktioneller Tätigkeit bei der Wiener Wochenzeitung „Zur Zeit“ (1999–2003) wechselte er in die Schriftleitung des Grazer Monatsmagazins „Die Aula“, das er bis zur Einstellung im Juni 2018 gestaltete, und wurde 2004 auch Geschäftsführer des Aula-Verlages. Er ist Obmann des „Kulturwerks Österreich“ und tritt als Redner im gesamten deutschsprachigen Raum sowie als Buchautor auf. Martin Pfeiffers „Querschläger“-Kolumne wird nun wöchentlich bei Info-DIREKT erscheinen.

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