„Eagles of Death Metal“ – Teilnahme an Gedenken verweigert

Die Rockband um den Sänger und Gitarristen Jesse Hughes stand am 13. November 2015 auf der Bühne, als Terroristen 90 Fans der Band ermordeten. Nun wurde ihnen wegen kritischer Äußerungen der Zutritt zur Gedenkveranstaltung verweigert.

 „Im Krankenhaus wurden mir Splitter von menschlichen Zähnen und Knochen aus dem Gesicht gezogen. Einen Schritt vor mir wurde einem Mädchen der Kopf weggeschossen“ – so erlebte Jesse Hughes, Frontmann von „Eagles of Death Metal“ den Terroranschlag am 13. November 2015, bei dem insgesamt 160 Menschen getötet wurden.

Ein Jahr danach sind alle Spuren im Pariser Konzertsaal Bataclan beseitigt. Zur Wiederöffnung spielte der britische Musiker „Sting“ vor 1500 Gästen und Spitzenpolitikern. Nicht teilnehmen durften Mitglieder von „Eagles of Death Metal“, denen der Zutritt zur Gedenkveranstaltung verwehrt wurde.

Kritische Äußerungen als Grund

„Sie kamen, ich habe sie rausgehaut“, berichtet der Clubmanager. Der Grund: Frontmann Hughes behauptete in einem Interview, dass Sicherheitsbeamte in den Anschlag involviert waren. Später hatte er die Behauptung nach Protesten zurückgenommen. Außerdem kritisierte er die Politische Korrektheit und den Umgang mit dem Attentat: „Die Furcht, Muslime zu beleidigen, ist die größte Waffe der Terroristen. […] Ich lief durch Paris und war angewidert vom Ausbleiben des Zorns […] Sie schienen besorgter zu sein, dass Fremdenhass gefördert werden könnte, als die Terroristen zu verurteilen.“

Gemischte Reaktionen

Wegen des Interviews wurde die Band inzwischen auch bei den zwei französischen Festivals „Rock en Seine“ und „Cabaret Vert“ ausgeladen. Das renommierte Debattenmagazin „Cicero“ kommentierte die Ausladung: „Man hat zuweilen das Gefühl, die entschiedene Ablehnung dieser politischen Positionierung des Leadsängers sei wichtiger als die Notwendigkeit, Meinungs- und Redefreiheit gegenüber islamistischen Terroristen zu verteidigen. Die Ausladung kommt einer nachträglichen Aufwertung derer gleich, die sie damals zum Schweigen bringen wollten.“

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