Heftige Debatte bei „Talk im Hangar-7“

ServusTV
Screenshot: https://www.servustv.com/at/Medien/Politiker-wie-Trump-Ist-das-unsere-Zukunft

„Talk im Hangar-7“ ist bekannt für seine spannenden Diskussionsrunden. Statt die üblichen Experten des Establishments auf einen Patrioten zu hetzen, wie man es von ORF & Co kennt, wird bei der Sendung von ServusTV auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Diskutanten und Meinungen Wert gelegt. Diesmal trat Martin Semlitsch, bekannt als Martin Lichtmesz, bei der Diskussionssendung auf.

Kommentar von Patrick Lenart

Der in Wien lebende Autor Martin Lichtmesz gilt als ein Vordenker der Neuen Rechten. Seine Bücher „Die Verteidigung des Eigenen“ und „Kann nur ein Gott uns retten?“ sowie die Übersetzung von „Das Heerlager der Heiligen“ haben ihn auch über das neurechte, konservative Milieu hinaus bekannt gemacht.

Kein Wunder also, dass sich die Antifa schon im Vorfeld über die Einladung empörte. Vor allem die Jüngeren der Szene haben meist Angst davor, sich mit ihren politischen Gegner in einer argumentativen Auseinandersetzung zu messen. Deshalb kam es auch diesmal zu den üblichen Boykott-Aufrufen:

Nicht nur die Grünen kniffen, sondern auch Julia Herr von der Sozialistischen Jugend Österreich erteilte kurzfristig eine Absage. Die Antifa-Aktivistin Natascha Strobl jammerte ebenfalls wie gewohnt auf ihrem Blog über die „Scheinheiligkeit“ von ServusTV. Neben den üblichen Verdächtigen reihten sich auch die Autoren Michael Mingler (DieTagespresse) und Michael Bonvalot (FM4, Vice) in einen Shitstorm ein, der den Sender unter Druck setzen sollte. Doch bekanntlich lässt sich der RedBull-Sender nicht in die Knie zwingen.

Der Sender lud prompt alternative Diskutanten ein und so war die endgültige Zusammensetzung:

Harald Vilimsky, FPÖ-Generalsekretär
Martin Lichtmesz, Publizist
Herbert Lackner, ehem. „profil“ Chefredakteur
Reinhard Heinisch, Politologe
Wolfram Eilenberger, Publizist

Geleitet wurde die Sendung von Michael Fleischhacker, der bereits in der Vergangenheit seine Qualitäten als Moderator unter Beweis stellte.

Heftige Debatte

Wie zu erwarten wurde die Sendung zum Schauplatz einer heftigen Diskussion, die sich vor allem zwischen Lichtmesz und Eilenberger zuspitzte. Das kam nicht unerwartet: Denn Wolfram Eilenberger schreibt für die zeit.de beispielsweise Artikel, in denen er von „kartoffeldeutschen Sehnsüchten“ schreibt, wenn Volleyball-Mannschaften zu deutsch und weiß sind.

Er ließ auch kein „Bullshit-Bingo“-Statement aus, um sich selbst als Teil eben jener selbstgefälligen, arroganten Establishment-Kaste zu gerieren, die von Lichtmesz so abgrundtief verurteilt wird. Vom Vorwurf der „Täter-Opfer-Umkehr“, der „Sehnsucht nach einem starken Mann“ über die „Vereinfachung komplexer Sachverhalte“ bis hin zur „Mehrheitsanmaßung“ war alles dabei, um das Klischee zu bestätigen. Zurecht wies Lichtmesz darauf hin, dass er genau das vorgeworfen bekommt, was Eilenberger selbst betreibt.

Während die Debatte zwischen Lichtmesz und Eilenberger sehr emotional geführt wurde und beide sich schwer taten, auf den Punkt zu kommen, blieben die erfahrenen Polit-Profis Harald Vilimsky und  Herbert Lackner gewohnt gelassen und bestimmt. Hingegen wirkte Reinhard Heinisch beinahe wie ein Außenstehender, der mit ruhigen Statements die Diskussion immer wieder entschleunigte.

Will Lichtmesz einen Bürgerkrieg?

Zwei Punkte der Diskussion müssen hervorgehoben werden. Erstens: Die Argumentation von Wolfram Eilenberger: Nach ihm wäre es nicht einfach, „so etwas wie eine ethnische Homogenität“ bei den Völkern Westeuropas zu finden. Denn die Politik der letzten Jahrzehnte hätte zu einer multikulturellen Wirklichkeit geführt. Die Forderung nach einer ethnischen Homogenität sei deshalb nicht nur eine „absurde Idee“, sondern würde zudem sehr aggressiv“ betrieben werden. Letztlich würde sie einen Bürgerkrieg bedeuten – und das sei genau das, was Lichtmesz „letztlich fordert“.

Lichtmesz wies die Behauptung als unverschämt und eine Frechheit zurück. Nicht ohne Grund: denn die Forderung nach einer ethnischen Homogenität als rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich zu brandmarken, gehört zwar in Deutschland zum guten Ton, ist aber in Österreich noch untypisch. Denn hier ist der Bevölkerung klar, dass die Forderung nach relativer ethnischer Homogenität demokratisch ist und sogar die Zustimmung der Mehrheit von Zuwanderern hat. Sie bedeutet letztlich nur eine Begrenzung der Zuwanderung, die Durchsetzung der Leitkultur und die Förderung von Remigration und heimischer Familien. Alles andere entspringt der Phantasie von Publizisten wie Eilenberger.

Globalisten gegen Patrioten

Der zweite Punkt in der Diskussion war noch bedeutender: Martin Lichtmesz sprach nämlich zum ersten Mal im deutschsprachigen Fernsehen aus, wo die eigentlichen Konfliktlinien zwischen den „Populisten“ und den „Eliten“ liegt:

„Trump ist der Politiker, der es auf eine Formel gebracht hat, die in den nächsten Jahrzehnten eine riesige Rolle spielen wird: Er hat den Begriff ins Spiel gebracht vom Globalismus. […] Wir haben die Ausdehnung einer globalistischen Macht und das bedeutet supranationale Machtstrukturen, das bedeutet Migration von Kapital und Geld, Migration von Menschen. Es bedeutet das Ende der Souveränität von Nationalstaaten. Mit anderen Worten: Wir bewegen uns hier auf eine Situation zu, die nichts mehr mit Demokratie zu tun hat.“

 

Lichtmesz hat damit auf den Punkt gebracht, warum nicht er, sondern die Globalisten wie Eilenberger und Lackner verfassungs- und demokratiefeindlich sind. Und warum „Populisten“ wie Trump, von denen Harald Vilimsky sehr positiv sprach, einen so großen Erfolg erleben: weil sie gegen die Entmündigung der Völker antreten.

Die ganze Sendung kann auf der Seite von ServusTV nachgesehen werden: https://www.servustv.com/at/Medien/Politiker-wie-Trump-Ist-das-unsere-Zukunft

 

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