Eure Welt stürzt ein, die unsere entsteht

Es war ein Schlag ins Gesicht für die etablierten Medien und die Politik des Establishments: ausgerechnet der Außenseiter, denjenigen, den man im Wahlkampf als Frauenfeind, Rassisten, Protektionisten und weit Schlimmeres bezeichnet hat, gewann die Wahl zum 45. Präsidenten der USA. Es war ein Überraschungssieg des unwahrscheinlichsten Kandidaten, der seit langer Zeit den Weg ins Weiße Haus wagte. Die Mainstream-Medien versagten kolossal und alle lagen sie falsch: die Staatsgläubigen und politisch Korrekten, die Scheinheiligen, die Trump-Verteufler und die Umfrageinstitute, die wieder irrten, das Establishment, die großen Parteien, der ganze Apparat der Experten und Intellektuellen, die mit abgrundtiefer Herablassung auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump und dessen Befürworter blickten. Die „Beklagenswerten“, wie sich die unterlegene Favoritin des Establishments, Hillary Clinton, ausdrückte. Die Verlogenheit der Trump-Verächter war ein Grund dafür, dass er gewählt wurde, weil sich seine Anhänger mitverachtet fühlten.

Ein Beitrag von Jan Ackermeier

Gleichzeitig ist auch das Gejammer der heimischen Medien und gewisser Politiker über das politische Erdbeben in den USA ebenso ermüdend, wie sinnlos. Es wäre stattdessen an der Zeit, endlich die richtigen Lehren daraus zu ziehen, mit kühlem, selbstkritischen Blick. Die bittersten Erkenntnisse und Lehren warten dabei auf die Parteien, die sich selbst immer gerne als Anwälte der Arbeiterklasse gesehen haben, denen aber bereits seit langem der Kontakt zu den Menschen und ihren wahren Problemen abhanden gekommen ist.

„Die vergessenen Männer und Frauen dieses Landes werden nicht länger die Vergessenen sein“, versprach Trump. Dieser fast poetische Satz ist der Schlüssel zu seinem Erfolg und zum Erfolg vieler politischer Kräfte, die sich gegen den etablierten Politfilz in den Parlamenten und den Redaktionsstuben richten. Die Ironie dabei: Ausgerechnet jene, die Trump den Vorwurf machten, er schüre Ängste, betrieben eine der größten „Habt Angst vor dem bösen Mann“-Kampagnen der jüngeren Geschichte.

Alle warnten vor Trump

Dennoch gewann der Außenseiter das Rennen gegen den mächtigsten Gegner, den es überhaupt gibt: den Status quo mit seiner falschen, politisch korrekten Rhetorik mit seinen Arsenalen und Armeen. Alle warnten sie vor dem Mann mit der blonden Löwenmähne. Die Demokraten warnten vor Trump. Die Journalisten warnten vor Trump. Die Frauen warnten vor Trump. Die Universitäten warnten vor Trump. Hollywood warnte vor Trump. Die Kirchen und Schriftsteller warnten vor Trump. Das Ausland warnte vor Trump. Der Papst warnte vor dem „unchristlichen“ Trump. Ja, sogar die eigene Partei warnte vor Trump. Trotzdem siegte Trump. Fast 60 Millionen Amerikaner pfiffen auf die Meinung der abgehobenen Eliten und wählten einen Nichtpolitiker aus dem Bau- und Showgeschäft.

Immer wieder kam es bei Protestveranstaltungen gegen die Wahl Trumps auch zu Gewaltausbrüchen. Der scheidende US-Präsident Barack Obama verhielt sich in dieser Situation nicht so staatsmännisch, wie er sich sonst immer gerne gibt. Ganze sechs Tage ließ Obama verstreichen, bis er gegenüber den Medien sagte: „Die Menschen haben gewählt. Donald Trump wird der nächste Präsident sein. Jeder der ihm die Stimme nicht gegeben hat, muss akzeptieren, dass Demokratie so funktioniert.“ Um dann nachzuschieben: „Es dauert halt eine Weile, bis sich die Menschen in der neuen Realität zurechtfinden.“ Ein ernstgemeinter Aufruf gegen Gewalt hört sich anders an.

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Auch die Zitate von Politikern aus aller Welt vor der Wahl über Trump, zeugen von einer gewissen Arroganz. „Er erweckt Brechreiz“, war etwa die Meinung des französischen Staatspräsidenten Francois Hollande. Und die Sprechpuppe der radikalen Transatlantiker, der EU-Parlamentarier Elmar Brok, sieht sich gar als Sprachrohr der „Welt“, als er sagte: „Es ist nicht im Interesse der Welt oder des Westens, dass der neue US-Präsident Donald Trump heißt.“

Halten wir uns aber nicht zu lange bei dem offenkundigen Umstand auf, dass die Eliten arrogant und abgehoben sind. Natürlich sind sie das, was aber keine allzu neue Erkenntnis ist. Die Mainstream-Medien versagten und „progressive Meinungsmacher“ lachten, als man sie nach Trumps Wahlchancen fragte. Als das Lachen nicht mehr half, versuchten sie es mit Hass und Verleumdung. Die kollektive Totalverblendung war enorm, aber sie liegt in der Natur der Menschen. Es kann jeden erwischen. Niemand ist vor Größenwahn gefeit. Jede Macht verknöchert, jedes Establishment verkalkt. Jede Elite geht, ohne es zu merken, an der eigenen Selbstverständlichkeit zugrunde. Irgendwann kommt, unerwartet, der Bruch. Was vorher undenkbar schien, wirkt hinterher zwingend. Der Untergang ist für die Verlierer schmerzlich, aber lehrreich. Es ist dies ein zyklisches Gesetz.

Sand im Globalisierungsgetriebe

Doch was kann man sich von einem US-Präsidenten Donald Trump in der Außenpolitik als europäischer Patriot erwarten? Allein die Tatsache, dass er Sand ins Getriebe auch des heimischen Establishments streut und wir uns an den Störgeräuschen freuen, kann für eine politische Analyse nicht ausreichend sein. Die wichtigste Hoffnung ist …

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