Radioaktives Jod in der österreichischen Luft

Atomstrahlung
Bildkomposition: Info-DIREKT; Bildquelle: By Simone Ramella from Rome, Italy (Centrale nucleare di Caorso) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Messstellen in Österreich und anderen europäischen Staaten stellten radioaktives Jod in der Luft fest.

„Es bestand keiner zu keiner Zeit Gesundheitsgefahr“, sagte am Dienstag Magdalena Rauscher-Weber, Ressortsprecherin im Umweltministerium.

AKW-Unfall ausgeschlossen

Die Belastung durch das radioaktive Jod sei geringer als die natürliche Strahlenbelastung. Dass das Jod aus einem AKW stammt, schließt die Behördensprecherin deshalb aus. Man stehe mit internationalen Behörden im Kontakt.

Das radioaktive Jod konnte im Jänner in mehreren europäischen Staaten, darunter neben Österreich auch Tschechien und Deutschland, gemessen werden. „Es gibt keinerlei Grund zu irgendwelchen Sorgen um die Folgen für den Menschen“, so auch ein tschechischer Behördensprecher.

Atmosphäre oder Medikamente

„Eine mögliche Quelle ist zurzeit nicht bekannt“, sagt ein Sprecher des Deutschen Bundesamt für Strahlenschutz. Die Experten gehen indessen davon aus, dass das radioaktive Jod-131 über die Atmosphäre nach Europa transportiert worden sei. Denkbar ist aber auch ein Problem bei einem Hersteller von radioaktiven Medikamenten, die in der Strahlentherapie eingesetzt werden.

Jod-131 ist durch die AKW-Unfälle in Tschernobyl und Fukushima bekannt geworden. Es tritt bei einem Unfall als einer der ersten Stoffe aus und schädigt in höherer Konzentration das Schilddrüsengewebe von innen.

Jan-Willem Vahlbruch vom deutschen Institut für Radioökologie und Strahlenschutz in Hannover glaubt ebenfalls nicht an einen nuklearen Test oder Unfall, da in diesem Fall auch andere Stoffe messbar wären. Stattdessen käme es wohl auch Kliniken, wo beständig Jod in sehr geringen und ungefährlichen Mengen in die Umgebung austrete. Wenn über längere Zeit wenig Wind wehe, sei diese Menge messbar.

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