EU-Parlamentspräsident fordert Auffanglager in Libyen

By Irish Defence Forces [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Laut einer APA-Meldung plädiert der EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani für den Aufbau von Auffanglagern in Libyen.

„Es wäre richtig, Auffanglager in Libyen zu installieren. Die EU sollte zu diesem Zweck ein Abkommen mit Libyen vereinbaren“, so Tajani. Die Lager dürften jedoch „keine Konzentrationslager werden“ und müssten deshalb eine gewisse Grundausstattung aufweisen, damit die Menschen dort „ein paar Monate oder Jahre in Würde leben können.“ Die Flüchtlinge sollen dabei auch die Aussicht haben, nach Beseitigung des Fluchtgrundes wieder in ihre Heimatländer zurückkehren zu können.

Steigender Migrationsdruck

Tajani reagiert damit auf den immer stärker werdenden Migrationsdruck aus Afrika. Libyen ist seit der Entmachtung Gaddafis zum Tor nach Europa mutiert, da die libysche Regierung kaum in der Lage ist, Recht durchzusetzen und ihr Staatsgebiet zu kontrollieren. Auch das fortlaufende Sterben im Mittelmeer könnte mit den Auffanglagern beendet oder zumindest stark eingedämmt werden.

KZ-Vergleich

Damit will die EU eine Forderung umsetzen, für die Norbert Hofer (FPÖ) im letzten Jahr vom ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso noch scharf kritisiert wurde. Bei einer Diskussionsveranstaltung während des österreichischen Präsidentschaftswahlkampfes verglich Barroso die Forderung nach Auffanglagern in Afrika mit den Konzentrationslagern im Zweiten Weltkrieg.

 

 

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