Müller mault über die chaotische Art der Weltverbesserer

Symbolbild. Bearbeitung: Info-DIREKT. Foto By Koshara (Koshara) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Wenn mich eine Sache wirklich aufregt… dann ist es die chaotische Art der Weltverbesserer.

„Warum?“ werden Sie vielleicht fragen. Das schadet uns ja nicht.

Stimmt. Aber es hilft uns auch nicht. Denn auch wenn uns die diversen Aktivisten von Gutmenschen-NGOs gehörig auf den Senkel gehen, so haben sie teilweise begründete Anliegen, welche uns ebenfalls betreffen. Jedoch wird sich absolut gar nichts an der Menschenrechtssituation in Zentralafrika oder dem Artenbestand der violett getüpfelten Algenhyäne ändern, solange deren Mitarbeiter sich wie halbdebile Obdachlose aufführen.

Haben Sie sich die Personen, die an den Amnesty/Greenpeace/Vier Pfoten/Umweltschutz/etc.-Ständen Dienst schieben, schon einmal näher angesehen?! Da gibt es viele Probleme.

Angefangen beim Äußeren: Zunächst einmal glaube ich, dass sämtliche dieser Stände von insgesamt 1-3 Personen betrieben werden. Denn ich könnte schwören, dass ich den Amnesty-Jackenständer von gestern erst letzte Woche bei der Radfahrer-Demo gesehen habe. Und die Woche davor hat er mir 50m weiter einen Flyer gegen Tierfabriken in die Hand gedrückt. Jedes Mal in einer anderen Uniform. Quasi ein Chamäleon des guten Gewissens.

Weiters sehen alle drei aus, als hätte man sie im selben New-Age-Laden eingesammelt. Was auch der Grund dafür ist, dass man sich in einem gewissen Radius um diese Stände oder Aktionen in einer Wolke aus Patschuli-Gras-Achselschweiß-Räucherstäbchen-Fußgeruch-Duft wiederfindet.

Stinken alleine reicht aber nicht. Zur Uniform gehören weiters: Dreadlocks, Goa-Pants (Sie wissen schon: diese Aladinhosen), 200-350g Piercings (für maximale Hässlichkeit vorzugsweise in den Grübchen oder über der Nasenwurzel), mindestens ein getellertes oder gedehntes Ohrläppchen sowie – nicht immer, aber immer öfter – ein Rucksack der Marke „FjällRäven Kånken „. Entweder das oder sie lassen sich Nasen- und/oder Ohrenhaare mindestens 4cm lang wachsen und klauen das schlechte Gewand aus der Kleiderspende.

Schlimmer als das Äußere ist aber der Inhalt. Denn diese Leute können wirklich nichts machen, ohne dass sie es mit ihrer Geisteshaltung verseuchen.

Zum Beispiel haben in meiner Heimatstadt ein paar engagierte Leute eine regelmäßige Friedensdemo initiiert. Anfangs lockte das offene Mikrofon jeden Montag ca. 50-60 Personen der verschiedensten Weltanschauungen zu dem kleinen Pavillon am Hauptplatz.

Nachdem allerdings immer mehr Individuen der Marke Kunst-Uni aufkreuzten und sich, natürlich, wie ein Trommelkreis auf den Boden setzten, sowie kleine Gedichte und Musikdarbietungen zum Besten gaben (denn es sollte ja auf einmal jede Kunstform einen Platz haben), flaute das Interesse schnell ab. Kein Wunder! Denn ich hätte mich tatsächlich dafür interessiert. Viele andere auch. Aber ich habe keine Lust, mir von irgendeiner lungernden Dilettantentruppe, die ungewaschen auf dem Boden herumliegt, Gedichte über Chemtrails anzuhören. Sie hatten die Chance, bei einer breiten Masse etwas zu bewirken. Es war ihnen aber lieber, denselben Blödsinn, den sie bei ihren Kifferfreunden im Wohnzimmer aufführen, auch in der Öffentlichkeit zu machen.

Ein weiteres Beispiel ist ein Stand, den ich gestern in der Fußgängerzone gesehen habe. Vollkommen wirr waren auf einem mit Buttons übersäten Biertisch Plakate für die unterschiedlichsten Blödsinnigkeiten angebracht. Refugees welcome (natürlich mehrsprachig), irgendein „Marx is muss“-Schwachsinn sowie ein Plakat mit der Aufschrift „F*CK STADTWACHE“.

Offensichtlich ist ihnen die örtliche Stadtwache (welche ohnehin mit zu wenig Kompetenzen ausgestattet die örtliche Polizei bei Verwaltungsstrafen unterstützt und somit für wichtigere Delikte entlastet) ein Dorn im Auge. Auf die Gründe für die Fundamentalopposition angesprochen, konnte der langhaarige Mandatier, den sie offensichtlich zum allgemeinen Amüsement dort aufgestellt hatten, nur hervorbringen: „Ja, das is a Scheiß, weil der Politiker, der das ins Leben gerufn hat, a Nazi is.“ (Natürlich in der für Grasraucher typischen Sprech“geschwindigkeit“.)

Die inhaltliche „Kritik“ beschränkte sich also darauf, dass sie vom falschen (natürlich ein FPÖ-Politiker) eingeführt wurde. Natürlich nicht ohne mindestens einen Andersdenkenden als Nazi zu bezeichnen.

Auch bezweifle ich, dass sich viele von der Formulierung auf dem Plakat angesprochen fühlen.

Manchmal können sie einem wirklich fast leidtun. Aber nur fast!

Denn es gilt auf jeden Fall zu verhindern, dass solche Idioten die politischen Prozesse mitgestalten.

Es ist nur schade, dass viele gute Projekte von solchen Deppen betrieben werden und es somit für normale Leute unattraktiv machen.

Zum Lachen ist es aber immer.

Passen Sie auf Ihren Kopf auf!
Müller

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