Kopftuch-Sager: Welle der Kritik an Van der Bellen

By Christian Michelides (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Die Aufregung über den umstrittenen Kopftuch-Sager von Bundespräsident Alexander van der Bellen erregt seit Tagen national und international die Gemüter. Identitäre Aktivistinnen, muslimische Feministinnen und internationale Medien meldeten sich kritisch zu Wort. 

Van der Bellen verkündete bei einer Diskussionsveranstaltung am 24. März wörtlich: „Wenn das so weitergeht (…) bei dieser tatsächlich um sich greifenden Islamophobie, wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen, alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun.“

Identitäre: „Nicht mit mir!“

Alina Wychera, Aktivistin der Identitären Bewegung Österreich, antwortete mit einem Videoclip auf die Aussage des Präsidenten. „Nicht mit mir! Ich wehre mich dagegen, in meinem eigenen Land Kopftuch tragen zu müssen“, richtete sie ihre Worte an Van der Bellen. Viele Frauen folgten daraufhin ihrem Beispiel und veröffentlichten Fotos mit der Botschaft „Nicht mit mir“.

Offener Brief von Grünen-Politiker

Auch der ehemalige Bundesrat der Grünen, Efgani Dönmez, zeigte sich fassungslos und  veröffentlichte auf seiner Homepage einen offenen Brief an Van der Bellen:

„Vom Bundespräsidenten und ehemaligen Chef meiner (noch) Partei erwarte ich, wie alle anderen Österreicher, dass gerade die Trennung von Staat und Religion hochgehalten und nicht verwässert wird.[…] Ich hoffe sehr, dass es sich bei dieser Aussage um einen verbalen Ausrutscher gehandelt hat und nicht um eine politisch vertretene Haltung.“

Liberale Musliminnen: Kulturrelativismus und Sexismus

Einen offenen Brief verfassten auch Menschenrechtsaktivistinnen aus muslimischen Ländern in der „Welt„:

Sie missbrauchen die Kraft Ihres Amtes, indem Sie das Kopftuch als ein Symbol der Freiheit darstellen, obwohl es für Geschlechter-Apartheid, Unterdrückung, Zwang und die Trennung zwischen einer sittlichen ehrbaren Frau und einer Hure steht!“ und weiter: „Dieser Kulturrelativismus, dieser pure Sexismus, den Ihre Aussagen bedeuten, ist für uns unerträglich.“

Internationale Kritik

Nicht nur nationale Medien berichteten über den Kopftuch-Sager. Unter anderem kritisierte auch die US-Zeitung „Washington Post“ die Aussage des österreichischen Präsidenten.

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