Die Testosteron-Kohorte

Von Joachim Seidler, photog_at from Austria - 20150904 174, CC BY 2.0, Link

Um die Verhältnisse und Gruppierungen innerhalb von Bevölkerungen festzustellen, gibt es die sogenannte Demografie. Mit diesem Wissenschaftszweig kann man die Zahlen und Daten von Volksgruppen, Minderheiten, Migranten, Altersgruppen, Staatszugehörigkeiten usw. innerhalb einer Nation, aber auch die von ganz Europa recht genau feststellen. Natürlich kann man mit diesen statistisch erhobenen Daten auch die Realität anders abbilden als sie ist. Es kommt in jeder Statistik ja immer darauf an, in welches Verhältnis man die erhobenen Zahlen setzt, wie man sie mit anderen Zahlen vergleicht und – wichtigster Punkt-  ob man überhaupt Vergleichbares für Vergleiche heranzieht oder ob man das mit den sprichwörtlichen Äpfeln und Birnen tut.

Von Marcus Franz

Gerade bei den Daten und Fakten zur Massenimmigration werden ständig die Begriffe und die Zahlen vermischt und die meisten Vergleiche sind daher fragwürdig.

Die große Verschluderung

Die Mainstream-Medien und die öffentlich-rechtlichen, gesetzlich zur Objektivität (!) verpflichteten Sender gebrauchen fortwährend das Wort „Flüchtling“ für Migranten aller Art und machen sich solcherart mitschuldig an der allgemeinen Verschluderung des Diskurses. Die Debatte ist in vieler Hinsicht dadurch von Anfang an nicht objektiv genug geführt worden und wird dies oft noch immer nicht, obwohl wir heute ungleich mehr über die Gesamtproblematik wissen als noch vor zwei Jahren, als Europas größte Krise seit 1945 losbrach.

Allerdings gab es von Anfang an Leute, die sich intensiv mit den möglichen negativen Langzeitfolgen der Massenmigration beschäftigten. Dazu gehört z.B. der aus Ungarn stammende und in Deutschland lebende Mediziner und Philosoph Adjoran Kovacs, der bereits im Dezember 2015 Berechnungen anstellte, in denen er aufgrund der damals schon bekannten Zahlen interessante, aber beunruhigende Detail-Ergebnisse vorlegte. (Publiziert in epochtimes.de )

Kovacs sah sich die Alters- und Geschlechtskohorten der Migranten genauer an und versuchte, innerhalb der Altersgruppen die sich entwickelnden Verhältniszahlen zwischen Fremden und Einheimischen zu bestimmen. Aus seiner Sicht wird ab 2020 ein völliger Umbruch der demografischen Relationen innerhalb der Altersgruppe der 20-35-jährigen in Deutschland lebenden Männer stattfinden. Es wird in dieser im Fachjargon „Kohorte“ genannten Gruppe ab diesem Zeitpunkt infolge der Massenimmigration und des Familiennachzuges etwa genauso viele junge Männer mit Migrationshintergrund geben wie es gleichaltrige autochthone Deutsche geben wird. Das Verhältnis wird also in etwa 50:50 betragen.

Die Testosteron-Kohorte

Gerade in der vitalsten und daher die Gesellschaft am stärksten beeinflussenden Bevölkerungsgruppe, nämlich in derjenigen der jungen Männer, kommt es also unweigerlich zum Kulturwandel und zu einer besonderen Art von Generationswechsel. Jetzt kann man natürlich sagen, bis 2020 kann noch viel passieren und wer weiß, ob die Prognosen stimmen. Und zweifellos ist es möglich, dass man diesen Umbrüchen politisch noch begegnen kann. Die aktuelle deutsche Politik lässt das aber nicht erwarten: Ab März 2018 dürfen knapp 400.000 in Deutschland lebende Syrer ihre Familien nachholen. Die Behörden haben das im August bekanntgegeben (Focus.de ).

In Österreich ist es zur Zeit schwierig, an neue und prognostische Zahlen zu gelangen, da wegen der bevorstehenden Wahlen keine parlamentarischen Anfragen mehr beantwortet werden. Es gibt nur die monatlich veröffentlichten Daten aus dem Innenministerium, aber wenig Material zu bereits stattgefundenem Familiennachzug und noch weniger Daten über jene, die da noch kommen werden.

Das Problem wird größer

Für beide Länder, Österreich wie Deutschland, ist anzunehmen, dass es durch den kommenden massiven Familiennachzug zu einer neuerlichen Verschärfung der sozial bereits sehr prekären Lage kommt. Soziologen und Migrationsforscher betrachten den relativen Männerüberschuss, der durch die orientalisch-afrikanische Zuwanderung entstanden ist und weiter entsteht, als das größte Teilproblem der ohnehin sehr schwierigen Gesamtsituation. Wohin eine solch dramatische Zunahme des Anteils junger fremder Männer in der Bevölkerung führen kann, sehen wir am europäischen Negativ-Beispiel Schweden: Die Zahl der Vergewaltigungen und überhaupt der Gewaltdelikte ist dort in den letzten Jahren massiv angestiegen, die Existenz von echten NoGo-Areas wird von der schwedischen Polizei gar nicht mehr geleugnet.

Umso wichtiger ist es für Politiker, Behörden und natürlich für publizistisch tätige Menschen, sich die demografischen Daten immer ganz genau anzusehen, die jeweiligen Relationen und Folgen zu berechnen und nicht nur auf die meist verharmlosenden Angaben in den Systemmedien zu hören.


Marcus Franz ist praktizierender Arzt und begann begann seine politische Karriere 2013 als Quereinsteiger beim Team Stronach. Nach einem kurzen Ausflug in die ÖVP, ist er nun seit 2016 parteifreier Abgeordneter ohne Klubzwang. Marcus Franz ist ein „konservativer Rebell“. Unter diesem Titel schreibt er eine wöchentliche Kolumne für Info-DIREKT.

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