Über die Widersprüche der Feministinnen

Bild: Tony Harrison via Flickr [CC BY-SA 2.0]

Jüngst sorgten gleich zwei Sportarten mit einer Ankündigung für Aufsehen. Die Formel 1 möchte die „Grid Girls“ verbannen, und auch Dart-Spieler dürfen sich nicht mehr von „Walk-on-girls“ begleiten lassen. Dies soll ein Zeichen gegen Sexismus im Sport setzen. Nun regt sich Widerstand – auch von den Betroffenen.  Und es zeigt sich: Lob und Kritik von Feministinnen sind sehr beliebig. Denn zu Frauenfeindlichkeit von Muslimen schweigen sie eisern.

Für viele Menschen gehören die etwas anzüglich bekleideten Damen zu beiden Sportarten wie die Athleten selbst. Dabei sind sie aber nicht nur als Augenweide oder zur Körperbeschau dabei. Vielfach sollen sie auch als Werbeträgerinnen für diverse Sponsoren oder die Kultur des Ausrichterlandes dienen. Der Job hat sich längst vom Boxenluder-Image der 90er-Jahre verabschiedet und gilt als prestigeträchtig und mittlerweile mancherorts sogar als gut bezahlt.

Arbeitslos im Namen der Frauenrechte

Für den Women’s Sport Trust ist es ein Meilenstein im Kampf gegen den Sexismus. Die Stiftung setzt sich nach eigenen Angaben für die Sichtbarkeit von Frauen im Sport und Geschlechtergerechtigkeit ein. Die Dart-Models selbst hingegen wurden nicht gefragt. Sie verstehen nicht, dass man sie im Namen der Frauenrechte von oben herab zu Arbeitlosen machte. Fans riefen deshalb eine Petition ins Leben. Auch ein ehemaliges F1-Grid-Girl kritisierte die Entscheidung. Unterstützung bekommen sie auch von prominenten Vertretern des Sports wie dem Holländer Raymond van Barneveld.

So richtig kurios wird die ständig von Feministinnen bediente Kritik, man würde Frauen damit zu ‚Lustobjekten‘ degradieren und in ihrer Würde kränken, wenn man die fehlende Konsequenz besieht. Niemand hat die Damen gezwungen, als leicht bekleidete Hostessen zu arbeiten. Leitmedien reden sogar davon, es würde sich bei dieser Art Modeltätigkeit um keinen besonders anspruchsvollen Job handeln. In anderen Feldern werden Frauen tatsächlich ausgebeutet, die Situation wird dort dann bagatellisiert. So wird etwa sogar Prostitution in manchen feministischen Kreisen als „Sexarbeit“ verniedlicht und als mögliches emanzipatorisches Modell sogar im universitären Rahmen verfochten.

Frauenfeindlichkeit im Islam ohne Kritik

Stumm bleiben die ständigen Patriarchats-Schreierinnen bei der jüngsten Katjes-Werbung. Dort hat man einem mutmaßlich serbisch-orthodoxen Model einen Hidschab angezogen. Dieser ist verblüffend körperbetont ausgeführt, das Testimonial isst darin auf besonders laszive Art und Weise den neuen veganen Fruchtgummi. Kritikern an der surrealen Mischung aus Multikulti, Wohlfühl-Veganismus und Sex-Sells wirft man hingegen vor, sie würden die Frauenrechte nur vorschieben, um ihre angebliche Xenophobie zu verbergen. Dass der Hidschab ein Symbol der islamischen Unterwerfung der Frau ist, wird ausgeblendet. Vielmehr lobt mn, dass angeblich sehr viele Frauen diesen mit Stolz „als Teil ihrer Kultur“ würden tragen. Apropos ‚Teil der Kultur‘: Das Dirndl ist dann aber wieder sexistisch.

Überhaupt ist der Islam und dessen politische Ausläufer in feministischen Kreisen so etwas wie eine heilige Kuh. Als in der Kölner Silvesternacht zahlreiche Migranten aus dem islamisch-arabischen Raum hunderte Frauen von Migranten begrapschten, warf man den Frauen vor, sie würden ihre Erlebnisse nur erfinden. Kaum eine der üblichen Verdächtigen forderte im Nachlauf die Frauenrechte ein. Alice Schwarzer tat es – und wurde von anderen Feministinnen scharf angegriffen.

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1 Kommentar

  1. Frauen stecken da wohl ein bisschen in der Klemme. Auf der einen Seite wollen sie nicht als verklemmte Langweilerinnen rüberkommen, doch für untreue, liebestolle Schlampen soll man sie auch nicht halten. Archetypisch also der klassische Eiertanz zwischen Hure und Heilige (Mutter), oder meinetwegen auch zwischen Lilith und Eva. Männer und Religionen tragen dazu natürlich auch ihren Teil bei, wollen sie doch auch irgendwie beides. Viele Menschen finden aber nicht die richtige Balance zwischen den beiden Polen, was dann zu allerlei Seltsamem, Widersprüchlichem und manchmal auch zu Extremem führt. Von fast „wie die Bonobos“ bis fast „wie Paviane“ ist da auch unter den Menschen alles drin. Man kann es aber auch mit „Make love – or war“ umfassen.

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