„Flüchtlinge“: Ein Segen für die Wirtschaft und gewiss nicht kriminell

Christian Konrad Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons; Syrische und irakische Flüchtlinge vor Lesbos Ggia [CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons; Friedrich Langberg privat; Bildkomposition von Info-DIREKT

Christian Konrad, einst Bankenmanager und später Flüchtlingskoordinator unter SPÖ-Kanzler Faymann, gastierte gestern in der ZiB 2. Irritierendes Fazit des Gespräches: Es kommen nicht genug Flüchtlinge, weil wir so unmenschlich mit ihnen umgehen. Krimineller als Einheimische sind sie nicht. Und falls doch, dann nur, weil sie schlecht untergebracht waren.

Von Friedrich Langberg

Das Ausmaß an Realitätsverweigerung, zu dem Repräsentanten der Willkommenskultur sich noch immer aufraffen können, zeugt tatsächlich von einer beachtlichen Sturheit. Herr Konrad warf sich gestern in den Ring, um die Maßstäbe noch einmal neu zu setzen.

Asylgesetz wird „zu restriktiv“ ausgelegt

Unter Türkis-Blau kommen tatsächlich weniger Flüchtlinge als in den vergangenen 25 Jahren. 2018 etwa tausend im Monat. Während die Mehrheit der Wähler sich wohl eine Minuszuwanderung wünscht, plädiert Konrad für ein lockereres Bleiberecht. Dass dieser Kurs in Österreich abgewählt wurde, koste ihn nur ein „Lächeln“. Wen wundert das in einer Welt, in der die Macht des Kapitals über jener der Demokratie steht.

Die Menschlichkeit zum Durchbruch bringen

Der erste Teil des Interviews wird von einstudiertem Pathos getragen. Konrad wolle „die Menschlichkeit zum Durchbruch bringen“ , denn es gehe hier um „Menschen, die Schutz und Hilfe suchen“. Dass mehr als drei Viertel gar kein Asyl erhalten, weil sie schlicht keine Gründe vorweisen können, übergeht er. Ebenso den Umstand, dass wir gemäß der Dublin-Regeln für genau 0% dieser Migranten zuständig wären. Aber wie immer, wenn vom „Durchbruch der Menschlichkeit“ gesprochen wird, geht es in Wahrheit um andere Dinge.

Die Wirtschaft braucht immer neuen Zuzug

Ich frage mich immer noch, ob linke Aktivisten, Intellektuelle und Politiker sich nie darüber wundern, von ihrem „ideologischen Klassenfeind“, also Vertretern des „Großkapitals“, so bereitwillig unterstützt zu werden. Sei es George Soros oder Christian Konrad. Diese Leute verschleiern ihre eigentlichen Motive nur lieblos, weil meistens sowieso niemand fragt. Schon im weiteren Verlauf des Interviews führt Konrad aus:

„Die Wirtschaft dieses Landes braucht immer wieder Zuzug. Die Integration dieser Menschen ist nicht nur eine soziale Frage, sondern vor allem auch eine stark ökonomische.“

Kriminalfälle hat es doch immer gegeben

Was die Gesellschaft jedenfalls nicht braucht, ist weiterer Zuzug aus den rückständigsten Gebieten dieser Welt –  aus denen dann auch noch die problematischste Schicht einwandert. Von sechs ermordeten Frauen seit Dezember gehen fünf auf das Konto von Migranten aus eben diesem Kulturraum. Aber wen kümmert das. Wer in den besseren Vierteln lebt kann es sich leisten, die Realität zu leugnen:

„Ich sehe nicht, dass Afghanen oder Syrer alle potentielle Verbrecher sind. Das ist alles nicht wahr.“

Und selbst wenn: Kriminalfälle, so Konrad, habe es leider immer gegeben. Das alte Lied bleibt in ewiger Geltung: „Geht`s der Wirtschaft gut, geht`s uns allen gut.“ Dass eine Handvoll Frauen nicht mehr mitsingen kann, ändert doch den Text nicht.

Flüchtlinge sind nur kriminell, weil sie nach Straftaten eingesperrt werden (!?)

Regelrecht zynisch wird es dann zum Ende hin. Angesprochen auf die statistische Dominanz arabischer Migranten in der Kriminalitätsstatistik, entgegnet er – auf Drasenhofen anspielend:

„Das hängt damit zusammen, dass eine schlechte Politik der Unterbringung gemacht wurde. Wenn ich 40 junge Menschen in ein Haus sperre und ihnen den Ausgang verweigere, dann kommen sie auf Ideen.“

Wir erinnern uns: In Drasenhofen hatte FPÖ–Landesrat Waldhäusl eine Unterkunft geschaffen, in welcher er kriminelle abgelehnte Asylwerber unterbrachte. Nach einem hysterisierten Aufjaulen des Medien- und Kulturbetriebes, wurde die die Einrichtung geschlossen. Danach tauchten einige der Straftäter unter, zwei sitzen wieder in U-Haft. Dank an dieser stelle an alle Gutmenschen, die Österreich damit ein Stück bunter und sicherer gemacht haben.

Am besten, unsere Regierung erklärt sich offiziell zur Servicestelle aller Migranten

Zudem nahm Konrad an Kickls Einschätzung Anstoß, das Recht müsse der Politik folgen, nicht die Politik dem Recht. Er nutzte das Scheinwerferlicht, um sein Gegenkonzept vorzustellen: Die Politik solle einfach den Menschen folgen. Welche Menschen gemeint sind, dürfte nach diesem Interview ziemlich klar sein.

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