
Wirbel in der Schweiz! Die patriotische Aktionsgruppe „Junge Tat“ sorgt mit einer Protestaktion gegen „Dragqueen“-Vorlesungen für Kinder für Schlagzeilen. Ein Basler SVP-Grossrat distanzierte sich sogar. Die Fraktion der SVP-Zürich beweist hingegen politische Souveränität.
Ein Kommentar von Stefan Truniger
Seit vier Jahren veranstaltet das Tanzhaus Zürich „Dragqueen-Vorlesestunden“ für Kinder von drei bis zehn Jahren. Dabei lesen in Frauenkleider gehüllte und mit Make-up geschminkte Männer, Kindern Geschichten vor. Die Veranstaltung erfreue sich „immenser Beliebtheit bei Klein und Gross“, heißt es auf der Webseite.
Als am 16.Oktober 2022 eine weitere Vorlesung stattfand, protestierten patriotische Aktivisten auf dem Gehweg vor dem Tanzhaus. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Familie statt Gender-Ideologie“ und ließen roten Rauch in die Luft strömen. Nach der friedlichen Aktion, bei der auch einige Flugblätter verteilt wurden, verließen sie das Gelände ohne Zwischenfälle.
SVP-Gemeinderat bleibt standhaft
Die Schweizer Medienlandschaft inszenierte aufgrund der Protestaktion einen landesweiten Aufruhr: Von einer „Stürmung“ der Vorlesung, „Sabotage“ und „Gewalt“ war die Rede. Die „Dragqueen“-Lesestunde wurde als alltägliche Familienunterhaltung verklärt, der Spruch „Familie statt Genderideologie“ als rechtsextreme Forderung eingeordnet. Die SVP-Fraktion im Züricher Gemeinderat durchschaute die Kampagne trotzdem. Gemeinderat Samuel Balsiger rückte das eigentliche Thema in den Fokus: Nicht der Protest, sondern die „Dragqueen-Lesestunden“ selbst sollten zur Debatte stehen. Seine Forderung an den Stadtrat ist unmissverständlich: Die „radikal-feministischen Dragshows“ sollen so bald wie möglich abgesetzt werden.
Basler SVP-Grossrat Messerli distanziert sich
Während die SVP-Zürich sich von medialem Druck nicht beirren lässt und die Parteilinie klar verteidigt, distanzierte sich SVP-Grossrat Pascal Messerli völlig unnötig:
„Die Junge Tat ist brandgefährlich und es braucht gut funktionierende Sicherheitsbehörden, um Gefährder dingfest zu machen.“
Dass Messerli angesichts der Aktion von „Gefährder“ spricht, ohne die fragwürdige „Dragqueen-Lesestunden“ auch nur zu erwähnen, ist ein Schlag ins Gesicht seiner eigenen Basis. Schließlich führte die SVP im Herbst 2021 noch eine Kampagne gegen die Einführung der Ehe-Für-alle an. Wenn ein SVP-Politiker an der Seite von Dragqueens Stimmung gegen die eigenen Parteipositionen macht, stellt sich die Frage, wessen Werte er denn vertritt. Eine diesbezüglich Pressenachfrage von Info-DIREKT an Messerli blieb bisher unbeantwortet, aber vermutlich nicht ungesehen. Inzwischen wurde Messerlis Distanzierungs-Tweet nämlich gelöscht. Das Internet vergisst jedoch nur selten etwas – hier ein Bild davon:
Protestgruppe gibt Stellungnahme ab
Die Aktionsgruppe reagierte auf die Vorwürfe mit einer Stellungnahme auf Telegram und veröffentlichte eine Tonspur, die von einer vergangen „Dragqueen“-Vorlesung stammen soll. Darauf ist eine Erwachsenenstimme zu hören:
„Verkleidet ihr euch gerne? Du darfst auch gar nichts anhaben!“
und
„Es sind schon ein paar Kinder nicht mehr aus meinem Zimmer rausgekommen (Gelächter)“
Diese Tonaufnahmen werden in der etablierten Medienlandschaft bislang nicht thematisiert.
Das Phänomen der „Dragqueens“ ist seit einigen Jahren überall in Europa vorzufinden. Kritiker werfen solchen Veranstaltungen vor, eine Indoktrination bei Kindern zu betreiben um Gender- und „Woke-Ideologie“ so früh wie möglich in jungen Köpfen zu verankern. Die Frage warum als Frauen verkleidete Männer überhaupt Kindern etwas vorlesen und nah sein wollen, steht beklemmend im Raum. Anfang Juni gab es in Österreich breiten Widerstand gegen eine ähnliche Vorlesung. Mehr dazu hier: Regenbogen-Wahnsinn: Das patriotische Lager wird kampagnenfähig
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