Islamist bei Verfassungsschutz enttarnt

By Daniel Sone (photographer) [Public domain], via Wikimedia Commons

Beim deutschen Verfassungsschutz ist ein islamistischer Maulwurf aufgeflogen. Der Mann sollte eigentlich die Islamisten-Szene beobachten. Im Chat geriet er an einen V-Mann des Geheimdienstes und verriet dabei brisante Details.

Wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte, hat das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) einen Islamisten in den eigenen Reihen enttarnt. Dem 51-Jährigen wird vorgeworfen, sich im Internet unter falschem Namen islamistisch geäußert, Dienstgeheimnisse verraten und sogar einen Bombenanschlag geplant zu haben. Der Verfassungsschutz stellte den Mann erst im April als Quereinsteiger ein. Dort sollte er die gewaltbereite Islamisten-Szene beobachten.

Insgeheim hatte der Islamist das Ziel, das BfV zu infiltrieren, um Glaubensbrüder vor Ermittlungen warnen zu können und anderen Gleichgesinnte den Zugang zum Verfassungsschutz zu ermöglichen.

Der Verdächtige ist nach Informationen mehrerer Medien ein gebürtiger Spanier, der inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Vor zwei Jahren soll er zum Islam konvertiert sein – und zwar beim bekannten „Austro-Islamisten“ Mohamed Mahmoud, der sich mittlerweile der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen hat.

Bombenanschlag geplant?

Nach Informationen der „Welt“ hatte der Mann sogar geplant, einen Bombenanschlag in der Zentrale des BfV zu verüben, und sich in einer Vernehmung zu diesem Plan bekannt. Es sei „im Sinne Allahs“, einen solchen Anschlag zu durchzuführen. Er sei zu allem bereit, „um seinen Brüdern zu helfen“. Ein Sprecher des BfV erklärte gegenüber der „Welt“, dass keine direkte Gefahr für die Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes bestand.

Offenbar hatte der Mann noch nicht mit konkreten Anschlagsvorbereitungen begonnen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedenfalls wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und versuchter Verletzung von Dienstgeheimnissen.

Bei Chat im Internet aufgeflogen

Dem „Spiegel“ zufolge kamen die Behörden dem Beschuldigten vor etwa vier Wochen auf die Spur. Der Mann soll sich mit mehreren Islamisten im Internet über einen möglichen Anschlag auf das Kölner Hauptquartier des BfV unterhalten haben. So konnte der Mann auch letztlich enttarnt werden: Eine der von ihm angesprochenen Personen arbeitete selbst für den Verfassungsschutz. Aufgrund der Meldung dieses V-Mannes nahm man die Ermittlungen gegen den Verdächtigen auf.

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