Russische Journalisten haben Mitleid mit westlichen Kollegen

Andrei Kondrashov mit Stefan Magnet
Andrei Kondrashov mit Stefan Magnet
Verrückte Welt: Journalisten und Medienmacher im heutigen Russland schauen mitleidig auf ihre westlichen Kollegen. Sie bedauern österreichische und deutsche Reporter, weil diese nicht die Wahrheit berichten dürften.
 
„Wir haben Mitleid mit den westlichen Kollegen, weil sie in einer Situation sind, in der wir am Ende der Sowjetunion waren.“ Auch damals konnten die Medien nicht frei berichten. Das sagt Andrei Kondrashov, Nachrichten-Chef des größten russischen Senders „Russia 1“ (https://russia.tv), zu Stefan Magnet im Interview in Moskau:

Meinungsverfolgung und staatlich gesteuerte „Wahrheiten“

Besonders brisant wird der Vergleich mit dem untergehenden kommunistischen Regime, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Sowjetführung kritische und „staatsfeindliche“ Meinungen zensieren und verfolgen ließ. Gerade in der Endphase der Sowjetunion war der Verfall und Niedergang klar sichtbar, doch die Medien berichteten bis zum Schluss gleichgeschaltet positiv. Niemand traute sich „aus der Reihe zu tanzen“ — Verhältnisse, die auch heute zutreffen.

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