Terrorexperte warnt vor weiteren Anschlägen in Europa

By VOA [Public domain], via Wikimedia Commons

Im Rahmen einer Sondersitzung des OSZE-Rates am Freitag warnten Sebastian Kurz und der deutsche Terrorexperte Peter Neumann vor weiterem Terror in Europa, wie „Der Standard“ berichtet. Der Terrorexperte stellte auf der Sondersitzung seinen Bericht zum Thema Radikalisierung und Extremismus vor, der vom derzeitigen OSZE-Vorsitzenden Sebastian Kurz in Auftrag gegeben wurde.

Laut Peter Neumann wird uns der Terror in Europa noch „viele, viele Jahre beschäftigen“. Gerade ein Niedergang des Islamischen Staates (IS) könnte uns in Europa noch mehr Terror bescheren. Man könne zwar die Organisation besiegen, nicht aber die „Bewegung“, warnt der Experte. An die Stelle des IS würden wahrscheinlich andere gefährliche Organisationen treten.

Ausgebildete und brutalisierte IS-Rückkehrer

Ausschlaggebend für die steigende Terrorgefahr seien laut Neumann vier Gründe. Zunächst stellen die überlebenden Rückkehrer – darunter auch Personen aus Österreich – die ausgebildet, brutalisiert und international vernetzt nach Europa zurückkehren ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Zudem sei der IS vermehrt dazu übergegangen, zu Anschlägen in Europa aufzurufen. Bisher rief man zu einer Reise in das Kriegsgebiet auf. Dabei würde zu immer primitiveren und einfacher auszuführenden Taten aufgerufen. Als letzten Punkt nannte Neumann die schon erwähnten zahlreichen Splittergruppen, die nach einem Zerfall des Islamischen Staates entstehen könnten.

Rund 10.000 Kämpfer aus dem OSZE-Raum

Erklärtes Ziel von Sebastian Kurz ist es, die Radikalisierungsnetzwerke im OSZE-Raum auszuschalten. Es gebe rund 10.000 Kämpfer, sogenannte Foreign Terrorist Fighters, die sich auf den Weg nach Syrien und in den Irak gemacht haben, um sich terroristischen Organisationen anzuschließen. Laut Peter Neumann seien 20 bis 25 Prozent dieser Kämpfer in jenen Regionen bereits gestorben. 40 bis 50 Prozent seien noch vor Ort und rund ein Drittel sei zurückgekehrt oder gerade auf dem Weg.

Den OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa)-Vorsitz hat im Jahr 2017 das Land Österreich inne. Als Schwerpunkt dafür wählte Außenminister Kurz die Bekämpfung von Radikalisierung, gewalttätigem Extremismus und die Bewältigung von Konflikten, sowie die Vorbeugung und Bekämpfung transnationaler Bedrohungen.

 

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1 Kommentar

  1. Das ist das schwerste Thema überhaupt. Dem Herr zu werden, ohne dadurch im vollkommenen Überwachungsstaat zu landen.

    Gerade auch heimliche, verheimlichte Überwachung und Kontrolle birgt nämlich eine enorme Missbrauchsgefahr.

    Wobei es nur eine Methode gibt, dieser Missbrauchsgefahr durch Überwachung zu begegnen.

    Der vollkommene Transparenz-Staat. Ich weiss, das klingt im ersten Moment wie absoluter Irrsinn.

    Doch die Wahrheit wird euch frei machen. Denn wenn alle keine Kleider mehr tragen, auch nicht der König und die Überwacher, dann sieht die Sache anders aus.

    Hahahahaha, weil ist der Ruf (der Schein?) erstmal „ruiniert“, dann lebt es sich ganz ungeniert (und vor allem wissend).

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