Gaddafis Sohn kehrt in die Politik zurück und könnte Libyen einen

Bild: Screenshot YouTube Euronews (https://www.youtube.com/watch?v=e7HiFLlUXfc)

Der Rechtsanwalt der Familie Gaddafi betont in einem Interview mit der russischen Nachrichtenseite „Sputnik„, dass nur Gaddafis Sohn Saif eine „echte Friedenspolitik“ betreibe. Das libysche Volk setze deshalb alle Hoffnungen auf ihn, ist sich der Anwalt sicher.

Seit Juni 2017 befindet sich der Sohn des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi nach einer fünfjährigen Haftstrafe wieder in Freiheit. Saif al-Islam Gaddafi gilt seitdem als neuer Hoffnungsträger, der das vom Westen militärisch zersplitterte Land wieder einen und aufbauen könnte.

Unterstützung vom einfachen Volk

Die Friedensgespräche in Libyen scheinen seit Jahren festgefahren zu sein. Die Warlords „verhandeln bei diesen Gesprächen nicht über die Stabilisierung des Landes, sondern kungeln ihre Privatinteressen aus, die mit den Bedürfnissen einfacher Libyer nichts zu tun haben“, kritisierte Khalid al Zaidi, Rechtsanwalt der Familie Gaddafi, im Gespräch mit „Sputnik“. Es würden dabei nur die Ziele fremder Mächte umgesetzt, „die von der andauernden Krise in Libyen profitieren“.

Eine Änderung könnte nach al Zaidis Ansicht Saif Gaddafi mit seiner „Volksfront zur Befeiung Libyens“ bringen:

„Saif Gaddafi wird nicht von den Warlords oder irgendwelchen politischen Kräften unterstützt, sondern vom einfachen Volk.“

Saif Gaddafi will Libyen befrieden

Für die meisten libyschen Stämme sei der Gaddafi-Sohn die letzte Hoffnung, ist sich der Familienanwalt sicher. Auch gegen die anhaltenden Gerüchte, wonach Saif Gaddafi das Land verlassen habe, verwehrt sich der Anwalt.

„Saif Gaddafi reist durchs Land, trifft die Stammesfürsten, versucht die verfeindeten Seiten zu befrieden und die Situation zu stabilisieren“, so al Zaidi.

Sein Engagement hebe sich damit deutlich von den bisher ergebnislosen Friedensgesprächen ab.

„Er hat Libyen nie verlassen und wird es auch nicht tun“, betont Gaddafis Vertreter gegenüber „Sputnik“ abschließend.

Sturz Gaddafis mithilfe der NATO

Seit 2011 kommt Libyen nicht zur Ruhe. Nachdem Muammar al-Gaddafi das nordafrikanische Land über 40 Jahre regiert hatte, bombardierte das westliche Militärbündnis NATO Libyen und stürzte den Machthaber. Gaddafi wurde von „Rebellen“ gefangen und gefoltert und schließlich am 20. Oktober 2011 getötet. Das Land konnte sich bis heute nicht vom Bürgerkrieg erholen. Die neue Bewegung von Saif Gaddafi setzt sich deshalb für den Aufbau eines souveränen und unabhängigen Libyens ein. Ein solches wäre auch im Interesse Europas, schließlich gilt Libyen als Ausgangspunkt für die Masseneinwanderung über das Mittelmeer.

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