Echt peinlich: Jetzt machen die Grünen einen auf patriotisch

Grüne wollen plötzlich unsere Heimat schützen
Bildschrimfoto als Bildzitat entnommen von der Facebook-Seite von Astrid Rössler. Das vollständige Plakat so wie weitere Plakate und Bilder dieser Serie finden Sie hier.

Im Salzburger Landtagswahlkampf setzen die Grünen nun auf Patriotismus und Heimatliebe. Mit einer neuen Plakatserie wirbt die dortige Grünen-Chefin, Astrid Rössler, um die Gunst heimatliebender Wähler. Die kurz vor der Wahl entdeckte Liebe zum eigenen Volk und zur eigenen Kultur verärgert jedoch nicht nur wirkliche Patrioten, sondern stößt vor allem den Willkommensklatschern sauer auf.

von Michael Scharfmüller

Theoretisch mag es zwar schlau erscheinen, dass die Salzburger Grünen nicht mit ihrer Ausländer-Rein-Politik und Sprüchen wie „Nimm  dein Flaggerl für dein Gackerl“ und „Wer Österreich liebt, muss scheiße sein“ auf Stimmenfang gehen, sondern im viel größeren Becken der bodenständigen, patriotischen Wähler ihr Glück probieren wollen. Die Chance, dass dieser Plan auch in der Realität aufgeht, ist jedoch äußerst gering.

Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 mag das aus verschiedenen Gründen noch funktioniert haben. Jetzt befinden sich die Grünen jedoch auf dem absteigenden Ast. So flogen sie aus dem Nationalrat und aus dem Kärntner Landtag. Im Bundesrat verloren sie zudem ihren Fraktionsstatus. Ehemalige Vorzeigeprojekte wie „stopptdierechten“ mussten mangels Geld und ehrenamtlichem Engagement bereits vor Monaten eingestellt werden.

Weiße Kinder und eigene Kultur nicht „vielfältig“ genug

Mit der neuen Plakatserie (besonders mit diesem hier) haben die Grünen jetzt zwischen zwei Sesseln Platz genommen. Echte Patrioten werden Ihnen die Dirndl-Lederhosen-Kampagne nicht als wahrhaftige Heimatliebe abnehmen. Echten GrünInnen stößt diese sogar sauer auf. Unter dem entsprechenden Facebook-Posting finden sich zahlreiche verärgerte Kommentare. In deren Augen sind weiße Kinder und unsere eigene Kultur nämlich nicht „vielfältig“ genug. So kommentiert eine Userin:

„Ihre heimat sieht zwar aus wie ich, blond und blauäugig, aber meine Heimat hat mehr Diversität zu bieten und die Wünsche ich auch vertreten zu sehen. Ganz ehrlich, ich wähle nicht mehr grün. Wofür eine alternative, wenn diese tatsächlich nur die ökologische version schwarzer Ansichten vertritt!? Humanismus, bio, das krieg ich alles in einer christlich sozialen Partei auch, mir fehlt da der Kontrast zur aktuellen traditionalistisch- chauvinistischen Politik, den ich bei den Grünen schon mal gesehen habe“

Ein anderer User fühlt sich durch das Plakat Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt:

„… schau mal das plakat an, die bildsprache davon ist einfach unerträglich back to the .. ja schon fast 30ties. ps: eben weil es unser aller heimat ist sollte man nicht trachten, nur kinder wie aus dem arieralbum und dann noch kehle zubinden kombinieren. fehlt blosz noch die frakturschrift“

… und weiter:

„… so wird Heimat mit rückwärtiger Tradition gleichgesetzt bzw mit dem Arierbilderbuchmotiv obendrein mit Landesgrenzen und mia-san-mia Mentalität.“

Wenn jemand von der Multikulti-Ideologie abweicht, ist bei den Grünen Schluss mit der vielgepredigten Toleranz. Gut möglich, dass der Anfall von Patriotismus der Grünen in Salzburg den nächsten Streit auslöst (nach diesem, diesem, vermutlich auch diesem und diesem).

Grüne beschädigen Vertrauen in die Demokratie

Ob den Grünen ihre trachtige Plakatserie schaden oder nutzen wird, werden wir nach der Wahl am 22. April erfahren. Einen Verlierer gibt es jedoch jetzt schon. Wenn sich Parteien im Wahlkampf von einer Werbeagentur ein Image verpassen lassen, dass völlig konträr zu deren tatsächlichen Grundüberzeugungen steht, schädigt das das Vertrauen der Wähler in die Politik und Demokratie als Ganzes. Selbiges ist auch der Fall, wenn Politiker nach ihrer Politkarriere plötzlich ins Management jener Konzerne wechseln, die sie vorher noch heftig kritisiert haben, so wie das bei Eva Glawischnig der Fall war.

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