Stadt Linz weiterhin gegen Russland-Sanktionen

Detlef Wimmer Krim 2018
Der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer bei der Eröffnung des Jalta-Wirtschaftsforums. Bild: Info-DIREKT

Am vierten Jalta-Wirtschaftsforum auf der russischen Halbinsel Krim, bekräftigte der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ), dass der zweitgrößte Wirtschaftsraum Österreichs weiterhin die Sanktionen gegen Russland ablehne. Etablierte Medien versuchen nun, daraus einen Skandal zu fabrizieren.

Dabei sprach sich der Linzer Gemeinderat mit den Stimmen von FPÖ und SPÖ bereits am 1. Dezember 2016 in einer Resolution gegen die EU-Sanktionen gegen Russland aus. Bei der Eröffnung des vierten Jalta-Wirtschaftsforums machte Wimmer auf diesen bemerkenswerten Entschluss der Stadt Linz aufmerksam. In seinen Grußworten sagte er wörtlich:

„Das ist der erste Schritt auf einem langen Weg zu mehr Kooperation, zu mehr Zusammenarbeit in Europa. Nicht in einem geteilten Europa, wo Amerika Interessen und Vorgaben diktiert, sondern wo gemeinsam im Interesse aller Völker Europas zusammengearbeitet werden kann und der allseitige Nutzen ganz klar im Vordergrund steht.“

Vizebürgermeister Detlef Wimmer in Jalta
Vizebürgermeister Detlef Wimmer in Jalta. Bild: Info-DIREKT

Gegenüber Info-DIREKT unterstrich Wimmer, dass es gerade in der heutigen Zeit schlau wäre, die Beziehungen zu Russland aufrecht zu halten. Nicht nur um durch Gespräche den Frieden zu erhalten, sondern auch, um nach Aufhebung der Sanktionen einen Startvorteil für Unternehmer aus Österreich zu sichern.

Neuer Aufschwung für die Halbinsel

Russland investiert auf der Krim zurzeit kräftig. Vor wenigen Tagen öffnete ein moderner Flughafen in Simferopol seine Pforten. Zwischen Kertsch und dem russischen Festland wird gerade an einer 19 km langen Brücke gebaut. Millionenbeträge werden auch in den Ausbau von Verkehrsverbindungen und in die Energieversorgung investiert. Wimmer, der bereits zum zweiten Mal am Jalta-Wirtschaftsforum teilnahm, ist von diesem Wirtschaftsaufschwung auf der nunmehr russischen Halbinsel beeindruckt:

„Offensichtlich ist über viele Jahre hinweg sehr wenig auf der Krim investiert worden. Umso positiver sieht die Bevölkerung in direkten Gesprächen den schrittweisen Aufschwung und die verbesserte Infrastruktur.“

Ukrainische Regierung schadet sich selbst

In der Ukraine, welche die Halbinsel im Schwarzen Meer für sich beanspruchen möchte, werden Wimmers Bemühungen um Völkerverständigung teilweise kritisch betrachtet.

Jalta-Wirtschaftsforum 2018
Eröffnung des vierten Jalta-Wirtschaftsforums im Hotel Myria auf der Krim. Bild: Info-DIREKT

Laut Medienberichte soll der Linzer Vizebürgermeister sogar auf einer „No-Entry-Liste“ der ukrainischen Regierung stehen. In der ostukrainischen Stadt Saporoshje dürfte man mit solchen Listen keine Freude haben, deshalb haben die dortigen Verantwortlichen Wimmer trotzdem zu einem Kongress eingeladen. Falls die Regierung in Kiew tatsächlich ein Einreiseverbot gegen den Linzer Vizebürgermeister verhängen sollte, will er die so eingesparten Ressourcen dafür nutzen, die Kooperationen mit Russland und China weiter auszubauen. Wimmer dazu:

„Die derzeitige ukrainische Regierung schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn sie die Städtepartnerschaft behindert. Linz hat international viele Partner und wir müssen uns nirgendwo aufdrängen.“

Friedensstadt Linz als Vorbild

Detlef Wimmer Jalta 2018
Wimmer bei seinen Abschlussworten in Jalta. Bild: Info-DIREKT

Auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Jalta-Wirtschaftsforums rief Wimmer auch andere Kommunen dazu auf, Resolutionen gegen die Russland-Sanktionen zu verabschieden. So könnten Regierungen in die Schranken gewiesen werden, die nach wie vor an den Sanktionen festhalten. Gleichzeitig könne man damit aber auch jenen Regierungen den Rücken stärken, die bereits auf einen guten Weg sind.

Appell für mehr Zusammenarbeit

Abschließend appellierte der Linzer Vizebürgermeister an alle europäischen Länder und alle Forumsteilnehmer:

„Setzen wir viele kleine Schritte für ein gemeinsames großes Ziel. Für ein Miteinander. Für ein gemeinsames Europa zwischen dem Westen und dem Osten. Zwischen der europäischen Union und Russland. Halten wir zusammen und machen wir alle zusammen etwas Gutes für unsere gemeinsame Zukunft!“


Im Rahmen des Jalta-Wirtschaftsforums sprach Info-DIREKT auf der Krim auch mit Markus FrohnmaierBundestagsabgeordneter der AFD, über die EU-Sanktionen gegen Russland. Das Interview mit ihm lesen Sie hier.

Weitere Artikel …