Die Akte Mesut Özil – Ein Paradebeispiel für gescheiterte Integration

von Steindy (Diskussion) 11:56, 27 June 2011 (UTC) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], vom Wikimedia Commons  

Seit Wochen sorgt das Foto von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit den türkischen Präsidenten Erdogan die Gemüter in Deutschland. Nach Wochen des Schweigens und des Beschwichtigens seitens der Politik und des DFB, zog Özil die Notbremse und tritt aus der Nationalelf zurück. Zum Abschluss wirft Özil jedoch mit Schmutzkübel gegen jene, die ihn vorher wegen des Fotos verteidigt hatten. Von der Politik und dem DFB immer als Beispiel für „gelungene Integration“ vorgestellt, zeigt gerade er, dass die Integration versagt hat

Damit entfacht Özil eine Debatte um die Integration. Dabei hätte im Vorfeld schon klare Kante gezeigt werden müssen statt Kuschelkurs. Für zwei Spieler, welche mit Deutschland nichts im Sinn haben, außer ihre eigene Karriere damit voranzutreiben. Bei dem Spiel Österreich gegen Deutschland wurde Özil von allen ausgepfiffen. Die Fans äußerten ihren Unmut zurecht über ein Foto, welches eine gezielte Provokation darstellt. Doch statt von Özil ein klares Bekenntnis für Deutschland einzufordern, kritisierten die Eliten des DFB die eigenen Fans für ihre Kritik, welche sie zu Recht äußerten.In Umfragen, welche vor der WM gemacht wurden, stimmte die Mehrheit für einen Ausschluss beider Spieler von der WM.

Die Inszenierung der Reue 

Angesichts des wachsenden Druckes aus der Bevölkerung, wurde der Versuch unternommen, die deutsche Fan-Seele zu beruhigen. Mit einem treffen der beiden türkischstämmigen Spieler bei Bundespräsident Steinmeier. Steinmeier sagte:

„Wenn ich die beiden Aussagen ernst nehme – und ich habe keinen Anlass, das nicht zu tun, dann haben die beiden jedenfalls erkannt, dass es für sie gut ist, sich zu diesem deutschen Staat und ihrem loyalen Verhältnis zu ihm zu bekennen und das entstandene Bild zu korrigieren“

Ilkay Güdogan versuchte so etwas wie Reue zu zeigen und gab eine kurze Erklärung ab. Mesut Özil jedoch schwieg weiterhin zu dem Fall.

Gündogan forderte Verständnis für seine türkischen Wurzeln ein und sagte:

„Wir haben aufgrund unserer türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei. Das heißt aber nicht, dass wir jemals behauptet hätten, Herr Steinmeier sei nicht unser Bundespräsident oder Frau Merkel nicht unsere Bundeskanzlerin. Deshalb war es auch nie ein Thema, ein politisches Statement zu setzen“,

Die Bevölkerung empfand diese Aussagen als wertloses Lippenbekenntnis. Statt eine klare Haltung für Deutschland und dessen Werte und Kultur einzufordern, wurde nur Toleranz eingefordert von denen, die „schon länger hier Leben“. Mesut Özil hingegen heizte die Debatte weiter an, indem er sagte:

„Noch heute muss ich mich konzentrieren, wenn ich Deutsch rede!“

Die 180 Grad Wende

Nach dem frühen WM-Aus und den Frust, wurde unter anderem Mesut Özil mitverantwortlich gemacht. Das Thema riss auch während der WM nicht ab und war omnipräsent in den Medien. Der Sportdirektor vom DFB, Oliver Bierhoff, gewann nach der WM die Erkenntnis, dass es ein Fehler war, Özil mit zur WM zu nehmen. In einem Interview sagt er:

„Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet.“

Vor der WM war Bierhoff einer der größten Schutzherren für beide Spieler. Der Vater von Mesut Özil riet seinem Sohn bereits vor zwei Wochen zum Rücktritt. Am Sonntag erklärte sein Sohn dann schließlich selbst seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft und legte dabei noch ordentlich nach. Er warf dem Präsidenten des DFB, Reinhard Grindel, Rassismus und Inkompetenz vor. In seiner Erklärung schrieb Özil:

„Wenn wir gewinnen, bin ich Deutscher. Wenn wir verlieren, bin ich Einwanderer.“

Ein Spieler, der seine internationale Karriere dem DFB mit zu verdanken hat, greift jenen Verband an, der ihm all das ermöglichte. Dabei wurde gerade der Fußball immer vor den Karren der Multikulti-Fanatiker gespannt. Özil, Boateng und Co. zelebrierte man als Beispiel für eine gelungene Integration. Die Wahrheit, wie dieser Fall zeigt, ist eine gänzlich andere. „Nehmen tue ich alles – geben tue ich nichts“.

 

Weitere Artikel …