Wagenknechts Aufstehen – Geburt einer patriotischen Linken

Bild: flickr

Betrachtet man die Internetseite von Aufstehen, fällt einem sofort die professionelle Aufmachung auf. In kurzen Videos kommen Gewerkschafter, Schüler, Freiberufler und Pastoren zu Wort. Hauptthema ist dabei die soziale Frage, welche in Deutschland, Stichwort Harz IV, eine große Rolle spielt. Aber auch das heiße Eisen Masseneinwanderung wird angepackt – die erstaunliche Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge fällt in einem der Videos. Das alles ist kein Zufall.

Von Alexander Markovics

Stegemann, Schwarz und Streeck: die Denker hinter Aufstehen

Das volksnahe „Rechtsabweichlertum“ der Plattform wundert nicht, wenn man sich die Köpfe dahinter ansieht. Unter ihnen befindet sich der Dramaturg Bernhard Stegemann, der als einer der ersten Linken in Deutschland öffentlich Merkels Flüchtlingspolitik kritisierte. Auch der Soziologe Wolfgang Streeck unterstützt Wagenknecht. Er vertritt die Ansicht, dass sich der Kapitalismus nur im Nationalstaat zähmen lässt.

Weiters gilt er als Kritiker der Verunglimpfung von Einwanderungskritikern als Rechtsextremen. Zur Mainstreampresse sagte er, dass sie „zu Cheerleadern einer karitativen Begeisterungswelle“ verkommen sei. Schließlich unterstützt auch der Schauspieler und ehemalige SPDler Martin Schwarz Aufstehen. Er will wieder soziale Frage in den Mittelpunkt stellen und die „dekadente Political Correctness“ abschaffen, welche die Linke vergiftet.

Eine Bewegung zur Reform der bundesdeutschen Linken

Doch auch sie sind nur Teil einer immer größer werdenden Bewegung, welche den derzeitigen Kurs von SPD, Grünen und die Linke ablehnen. Sie durchschauen, dass das bürgerlich-liberale Gerede von „Refugees welcome!“ nur zusätzliches „Humankapital“ bringen soll, um Löhne zu drücken. Erklärtes Ziel der Bewegung ist es, wieder eine volksnahe Mehrheit in Deutschland zu ermöglichen. Wagenknecht und andere „Linke“ haben erkannt, dass dies nur möglich ist, wenn man dem Volk wieder aufs Maul schaut.

Glaubt man aktuellen Umfragen, dann mit Erfolg. Mehr als 33% der Deutschen können sich vorstellen Aufstehen zu wählen, würde die Bewegung zu Wahlen antreten. Gemeinsam mit der AfD könnte man also eine Regierung stellen. Aus patriotischer Sicht kann man der Bewegung nur viel Erfolg wünschen. Die Erfahrung lehrt uns, dass rechtspopulistische Parteien ihr soziales Gewissen sehr schnell verlieren können, sobald sie in einer Regierung sind. Eine Koalition zwischen Rechts- und Linkspopulisten wie in Italien wäre das beste für Deutschland.

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