Südafrika: Die „Regenbogennation“ ist gescheitert

By South African Tourism from South Africa [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons, Süd-Afrikaner: Pixabay

Vom einstiegen Vorzeigeland Südafrika ist außer einem geplatzten Multikulti-Traum nichts übrig geblieben.

Gastkommentar von Stephan Protschka

Weiße Menschen besiedeln das Gebiet seit Jahrhunderten

Die Vernichtung der weißen Bevölkerung in Südafrika ist mehr als nur tragisch. Das Schicksal dieser Menschen kann auch als Warnung dafür verstanden werden, was in Europa noch kommen kann.

Seit Jahrhunderten leben am Kap weiße Menschen. Der größte Teil von Ihnen stammt von niederländischen, französischen und deutschen Siedlern ab. Diese bauten sich dort zwischen 1647 und 1806 ihre Existenzen auf. Die bereits vor Ort ansässigen Ureinwohner der San und Khoikhoi wichen vor den Neuankömmlingen zurück. Sie werden heute als separater Anteil der Bevölkerung angegeben, der etwa 0,0089% der Einwohner stellt. Teilweise kam es auch zu einer Vermischung der Ethnien. So entstanden die Stämme der Coloured.

Den Löwenanteil der Bevölkerung stellen mit über 70% die „Schwarzen“. Sie jedoch sind überwiegend Angehörige der drei großen Stämme Zulu, Xhosa und Sotho. Diese gehören der Gruppe der Bantu an. Vermutlich besiedeln sie das südliche Südafrika seit dem dritten Jahrhundert.

Im Westen sind sie erst seit der weißen Einwanderung vertreten. Vor allem die Zulu stammen ursprünglich aus Zentralafrika. Im Rahmen der Expansionsbestrebungen des späten 19. Jahrhunderts drangen sie dann ans Kap vor.

Migration trotz Apartheid

Noch 1904 betrug der weiße Bevölkerungsanteil über 25 % der Gesamtbevölkerung. Durch die Konzentration der schwarzen Bevölkerung auf traditionelle Siedlungsformen, war etwa Kapstadt eine in jeder Hinsicht weiße Stadt.

Heute, 2018, ist die Lage eine andere. Dazu hat unter anderem auch die illegale Migration von Schwarzafrikanern beigetragen, insbesondere währende der Zeit der Apartheid. Hunderttausende arbeitssuchende Migranten aus dem Kongobecken, aus Nigeria und Malawi reisten nach Südafrika. Ausgerechnet in jenen Staat, der in der westlichen Öffentlichkeit als grausames Beispiel der Rassendiskriminierung verschrien war.

Die Spuren dieser Migration sind heute klar erkennbar. So wird in Kapstadt das Drogengeschäft von Nigerianern, das Kunstgewerbe von Maravi aus Malawi und das Geschäft mit Parkplätzen von Kongolesen kontrolliert. Zulu und Xhosa haben von der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht profitiert. Stattdessen wurde durch den Wohlfahrtsstaat der sozialistischen ANC Regierung eine große Zahl untätiger, junger Schwarzer angezogen. In zunehmendem Maße beschweren sich diese nun über das Ausbleiben des versprochenen schwarzen Paradises.

Vor diesem Hintergrund ist der kontinuierliche Mord an tausenden weißen Farmern in Südafrika mehr als nur ein Verbrechen am anderen Ende der Welt. Das Narrativ der politischen Linken, durch Massenmigration eine friedliche Regenbogennation zu schaffen, wird in Südafrika seit dem Ende der Apartheid grausam widerlegt.

Verlierer des Multikulti-Wahns

Betroffen sind davon vor allem drei Bevölkerungsgruppen: Weiße, Einwanderer aus Nicht-Bantu-Völkern und Frauen. Der Mord an den weißen Farmern vollzieht sich täglich. Teils wohlwollend hingenommen von weiten Teilen des ANC-Establishments. Die Abläufe sind immer gleich: Eine weiße Familie wird Opfer eines brutalen Angriffs. Die Polizei ermittelt mehr schlecht als recht. Eine unmissverständliche Botschaft: Der Rechtsstaat gilt nicht für Weiße.

Die Regenbogennation als Hölle für Einwanderer

Die Angriffe auf schwarze Einwanderer, vor allem aus Somalia und Äthiopien, laufen anders ab. Hier kommt es zu sporadischen Ausbrüchen fremdenfeindlicher Gewalt. Wirtschaftlich erfolgreiche Besitzer kleiner Geschäfte werden in den Armenvierteln Südafrikas angegriffen und mitsamt ihren Läden in Brand gesteckt.

Während diese Gruppen optisch für Bantu aus Südafrika leicht erkennbar sind, wird bei weniger offensichtlichen Ausländern ein Sprachtest durchgeführt. Ein Mob umzingelt den – angeblichen – Ausländer und zwingt ihn, einen Satz auf isiXhosa zu wiederholen. Ist das Opfer dazu nicht imstande, wird es mit Werkzeugen zu Tode gehackt. Unter diesen Angriffen leidet schlussendlich die Infrastruktur der Armenviertel. Die Kleingeschäfte der Einwanderer sind häufig die einzige Möglichkeit, Konsumgüter vor Ort zu kaufen.

Frauen wiederum sind seit Jahren Opfer massenweiser Vergewaltigung – insbesondere Jungfrauen. Das Wahrscheinlichkeit, sich dabei mit HIV anzustecken, gilt für die Täter als gering. Arbeitslose junge Männer verabreden sich nach Schulschluss zum sogenannten „Gangrape“ mit den Schulmädchen. Damit belegt Südafrika selbst für an Krisen gewöhnte Staaten einen Spitzenplatz bei sexueller Gewalt.

Dies alles vor dem Hintergrund einer Republik, die von der Apartheidsregierung die beste Infrastruktur Afrikas hinterlassen bekam. Bis vor wenigen Jahren konnte das Leitungswasser in Kapstadt noch ohne Probleme getrunken werden. Heute leidet die Stadt unter einer Rekorddürre – nötige Investitionen in die Infrastruktur sind seit 1998 nahezu ausgeblieben.

Wer kann, verlässt das Land

Die Pogromstimmung gegen die leistungsstarken weißen Farmer im Land verschärft die Lage noch zusätzlich. Durch politisch motivierte Straßenblockaden sind im letzten Jahr über eine Million Arbeitstage einzelner Arbeiter vergeudet worden. Allein durch eine eintägige Blockade des Coloured-Viertels Mitchell‘s Plain in Kapstadt, wurden 2018 mehrere zehntausend Arbeiter daran gehindert, ihre Arbeitsplätze zu erreichen.

Es darf daher nicht verwundern, dass Südafrika unter einem massiven Braindrain seiner Leistungsträger leidet. Statistiken dazu sind rar. Krankenhäuser in England, Flughäfen in Australien und Rinderfarmen in Neuseeland sind jedoch voll mit Angestellten aus Südafrika.

So zeigt Südafrika heute vor allem eines: Der Traum eines Regenbogenstaates ist gescheitert. Wer ihn in Europa implementieren will, der schaue sich das Schicksal Südafrikas besser genau an.

 

Über den Autor:

Stephan Protschka,
geb. 1977, ist Mitglied des Deutschen Bundestages und Bezirksvorsitzender der AfD Niederbayern. Bevor er 2013 der AfD beitrat, war er von 1993 bis 2010 Mitglied der Jungen Union Bayerns, der Jugendorganisation von CDU und CSU.

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