Wie christlich ist die ÖVP?

Bild: Kurz: By Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (OSZE 2017 Mauerbach) [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons; Hintergrund: Berthold Werner via Wikimedia Commons;

Direkt aus Brüssel kam Lukas Mandl (Abgeordneter im EU-Parlament, ÖVP) in den „Lions Club Wien St. Stephan“, um Ende Juni mit katholischen Publizisten zu diskutieren. Thema: „Wie katholisch ist die ÖVP?“ Das Fazit der Veranstaltung ärgerte ihn sichtlich. Streitbare „Katholen“ geißelten die Sozialpolitik seiner Partei, diese sorge nicht für soziale Gerechtigkeit, und was sei heute noch katholisch an der Volkspartei?

Von Charles Bohatsch

Kein christliches Gesellschaftsbild

In der Diskussion mit Lukas Mandl wurde — wie von der AK — zwar mehr soziale Gerechtigkeit eingefordert, das weite Feld der Gesellschaftspolitik, wo seit Jahrzehnten der Wind von links weht, aber gar nicht angesprochen. Und wenn es um Gestaltung und Wertehaltungen unserer Gesellschaft geht, stellt sich die Frage: Wie christlich ist die Volkspartei? Sind 2.000 Jahre Christentum noch Fundament und Triebkraft ihres Handelns oder geht sie zeitgeistig den Weg der deutschen CDU, die unter „Mutti Merkel“ im Prozess einer „Sozialdemokratisierung“ ihr christliches Werte- und Weltverständnis längst aufgegeben hat? Politcal correctness ist der neue Verhaltenscodex.

Aufregung um Straßenköter, Gleichgültigkeit bei Abtreibungen

In der Ära des „Sonnenkönigs“ Bruno Kreisky gab es den ersten gesellschaftspolitischen Linksschwenk, der bis heute nachwirkt. In der Debatte um die Freigabe der Abtreibung kam es nicht zu der von der Kirche angestrebten Indikationslösung (z.B. medizinische Begründung der Abtreibung), sondern zur Fristenlösung. Die von Kreisky versprochenen und von Kardinal König erwarteten „begleitenden Maßnahmen“ gibt es bis heute nicht. Die gesellschaftlichen Konsequenzen schon. Die Zahl der Abtreibungen wird statistisch nicht erhoben und die Schätzungen schwanken zwischen 30.000 oder sogar mehr als 60.000.

Die fehlenden Kinder sind längst auch fehlende Arbeitskräfte und sollen — so wollen es Wirtschaft, Linke und Grüne — durch Zuwanderung, also Willkommenskultur, ersetzt werden. Ein CSU-Abgeordneter hat Informationen ins Netz gestellt, dass in Deutschland schon 2036 die autochthone Bevölkerung in der Minderheit sein wird. In einigen Ballungszentren ist dies schon jetzt der Fall. Dort wären vielleicht statt der Deutschkurse für Zuwanderer Türkisch- oder Arabischkurse für unsere Kindeskinder nützlicher. Längst ist auch das Bewusstsein verloren gegangen, dass Abtreibung die Zerstücklung eines werdenden Menschen im Mutterleib bedeutet. Das Abschießen streunender Köter z.B. in Rumänien ist ein moralischer Aufreger. Aber geht es nach linken Emanzen, soll Abtreibung ein Menschenrecht werden.

Feindbild Familie

In der linken Ideologie ist die Kleinfamilie — mit „Küche, Kirche, Kinder“ abqualifiziert — eine eher überkommene Lebensform. Kinder sind für die Emanzipation der Frau, für ihre berufliche Karriere und Selbstverwirklichung ein Hindernis. Wenn überhaupt Kinder, dann muss es für sie genügend Aufbewahrungsstätten, also Kinderkrippen, Horte und Kindergärten geben. So sah das auch die frühere ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin. In einem ORF-Interview meinte sie, dort würden die Kinder besser als von der eigenen Mutter betreut, weil Kindergärtnerinnen ja eine pädagogische Ausbildung hätten. Nur das Urvertrauen in die Mutter, Hautkontakt, Kuscheln, einfach Liebe, werden die Kinder dort nie erfahren. Christliche Familienpolitik hätte bedeutet, dass die Brutpflege durch die Mutter wichtiger ist als die rasche Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die Kinder sollten ein Recht darauf haben, die ersten zwei oder drei Lebensjahre von ihrer Mutter betreut zu werden. Die Einführung eines Muttergehalts für diesen Zeitraum wäre ein Lösungsweg gewesen.

Im Gegenzug zur Abwertung der Mutterrolle und der Kleinfamilie aus Vater, Mutter und Kind kam es zu einer unglaublichen Aufwertung der Homo- und Lesbenszene (etwa 5—6 Prozent der Bevölkerung)…

Wie steht ein aufrechter Christ zum Familienbild der Homo-Lobby? Was hat das sich ändernde Menschen- und Familienbild für Folgen für die Gesellschaft? Und was ändert sich unter Türkis-Blau? Das lesen Sie im ungekürzten Beitrag in unserem aktuellen Printmagazin

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Über den Autor:

Charles Bohatsch, Studium an der Universität Wien. Journalistische Tätigkeit für die „Österreichische Neue Tageszeitung“, die „Oberösterreichischen Nachrichten“, der „morgen“, das „Wiener Journal“, „Gesellschaft und Politik“, das „profil“ und als Chef vom Dienst und Moderator beim Hörfunk des ORF. 1981—2004 Pressesprecher des ehemaligen Landeshauptmannes von Niederösterreich Erwin Pröll. Bohatsch ist Vorstandmitglied des „Wiener Akademikerbundes“ und des Vereins „Solidarität für Lateinamerika“. Bohatsch ist stolzer Großvater von drei Enkelkindern.

 

 

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