Welche Lehren ziehen wir aus Houllebecqs „Unterwerfung“ für Europa?

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Was kann eine Kultur, die ihre eigenen Wurzeln vergaß, dem Islam entgegensetzen? Alexander Markovics hat sich die Verfilmung des „Skandalbuches“ angesehen.

Der Film beginnt mit Antifakrawallen gegen den G-20-Gipfel in Hamburg. Der Schauspieler Edgar Selge (gespielt von sich selbst) befindet sich auf dem Weg zur Urafführung des Stückes „Unterwerfung“ nach dem gleichnamigen Buch von Michelle Houllebecq. Der Skandalautor hat sich selbst angekündigt, Hamburg befindet sich im Ausnahmezustand, ein Anschlag auf die Aufführung wird befürchtet. Als Selge noch dazu von drei Ausländern angetanzt und ausgeraubt wird, läuten die Alarmglocken. Im Theater angekommen, beginnt der Stoff des Buches, sich zu entfalten. Paris im April 2022: Der Dozent für Literaturwissenschaft, François, schläft mit seinen Studentinnen. Gelangweilt von seinen Affären und der liberalen Gesellschaft Frankreichs, beginnt er, die westliche Zivilisation immer mehr in Frage zu stellen. „Jetzt gibt’s nicht mehr genug Kinder, jetzt hat sich das erledigt“ lautet seine resignierende Bestandsaufnahme.

Das Warten auf den Tod und die Islamisierung Frankreichs

Sein monotones „Warten auf den Tod“ erfährt durch den Wahlkampf eine jähe Unterbrechung. Medial vom Kandidaten der Muslimbruderschaft, Mohammed Ben Abbes, dominiert, kommt es zu regelmäßigen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Salafisten und Identitären, die öffentlich totgeschwiegen werden. Der Front National inszeniert sich als einziger Gegenpol zur drohenden Machtübernahme des Islams, die liberalen Parteien hingegen liebäugeln mit Abbes, um einen rechten Präsidenten zu verhindern.  Als schließlich während einer Party an der Sorbonne III in Paris Schüsse fallen, eskaliert die Situation vollkommen. Gemeinsam mit einem ehemaligen Kader der Identitären, der nun an der Universität arbeitet, flüchtet Francois in das Chinesenviertel von Paris. Dort angekommen erfährt er von der Gründung der „Ureinwohner Europas“ und der Absicht der Identitären, einen Bürgerkrieg anzuzetteln, solange sie noch zahlenmäßig überlegen sind.

Rechte gegen Islamisten

Unterdessen gewinnt der Front National die erste Runde der Präsidentschaftswahlen, während die Muslime den zweiten Platz belegen. Der Wahlkampf wird in den Medien auf die Wahl zwischen Islamisten und Rechtsradikalen zugespitzt. Muslimbruderschaft und Linke einigen sich auf die Regierungsbildung. Zur Überraschung aller Beobachter fordert Ben Abbes nur das Bildungsministerium. Im Gespräch mit einem ehemaligen Identitären eröffnet dieser Francois, dass er zum Islam konvertiert ist. Er rät dem Literaturdozenten, sich ein Konto bei einer ausländischen Bank zuzulegen.

Der Beginn des Bürgerkrieges

Auch privat steht ein Umbruch im Leben von Francois bevor: Seine Geliebte Myriam kündigt an, mit ihrer Familie nach Israel auszureisen. In der Politik kündigt Ben Abbes den Umbau der französischen Republik an. Die Zeiten haben sich geändert, der Mensch wolle wieder mehr spirituelle Bindung. Genau dies ist die eigentliche Revolution, welche die Handlung von „Unterwerfung“ charakterisiert: die Rückkehr zur Religion.  Unterdessen bricht in Paris der Bürgerkrieg aus: Bei einer Demonstration der Front National eröffnen Maskierte das Feuer mit Maschinenpistolen. Als Francois davon erfährt, flüchtet er zu Freunden aufs Land. Auf dem Weg dorthin passiert er eine Tankstelle, an der er die Schrecken der Ereignisse mitbekommt: Leichen säumen seinen Weg, zwei Tote, darunter eine Frau und ein Araber mit Sturmgewehr.

Wie geht die Handlung im Film weiter und, vor allem, was lassen sich aus ihr für Erkenntnisse für die realen Entwicklungen in Europa ableiten? Das entnehmen Sie dem ungekürzten Text in unserem aktuellen Printmagazin. Dieses bekommen Sie österreichweit überall, wo es Zeitschriften gibt. Für 33€/Jahr können Sie uns gerne abonnieren

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