Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich fordern Macrons Rücktritt!

Blockade der A51 bei Grenoble durch die Gelbjacken Jean-Paul Corlin [CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons; Emannuel Macron EU2017EE Estonian Presidency [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons; Bildkomposition: Info-DIREKT

Sie wurden lange von den deutschsprachigen Medien totgeschwiegen, doch jetzt sind sie in aller Munde. Die Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich sind zu den größten Massenaufläufen in Frankreich seit 1968 geworden. Sie vereinen alle politischen Strömungen von Linkspopulisten bis zum Rassemblement Nationale und werden mehrheitlich von ethnischen Franzosen getragen. Ihre Forderung: Der Rücktritt des globalistischen Präsidenten Macrons.

Von Alexander Markovics

Alles begann mit Protesten gegen die Benzinpreise

Anfangs blockierten sie nur Autobahnen, Erdöldepots und Raffinerien, aber auch wichtige Verkehrsknotenpunkte. Jetzt sorgen sie auch durch viele Protestaktionen im Herzen der französischen Hauptstadt Paris für Aufsehen. Die Rede ist von den „Gilets jaunes“ (Gelbwesten) welche Franzosen aller politischen Richtungen zum Protest gegen die eine von Emmanuel Macron geplante Benzinpreiserhöhung gründeten.

Von Blockaden zu Massenkundgebungen in Paris. Kommt eine Revolution?

Kennzeichen der Bewegung, welche ohne zentrale Führung agiert, sind die gelben Signalwesten. Erstaunlich für deutsche Verhältnisse ist dabei die Tatsache, dass die Bewegung mehrheitlich aus ethnischen Franzosen besteht. Die Bewegung machte zum ersten Mal am 17.11.2018 von sich reden, als sie zum ersten Mal in Erscheinung trat. Dabei handelt es sich nicht um einen einfachen Protest, sondern eine Bewegung, die sich immer mehr zur Revolution ausweitet. Denn mittlerweile geht es ihnen nicht mehr nur um die Erhöhung des Benzinpreises, sondern auch der Rücktritt des globalistischen Präsidenten Emmanuel Macron wurde auf Demonstrationen gefordert.

 

 

Die größte Protestbewegung seit dem Sommer 1968 – trotz mehrerer Tote und über 700 Verletzten

Trotz der massiven Gewalt von Seiten der Regierung gegen die Gelben Jacken bleibt die Bewegung selbst weitgehend gewaltfrei. Trotz mehreren Toten und über 700 Verletzten gehen die Franzosen weiterhin auf die Straße. Sogar das Innenministerium spricht von weit über 200.000 Demonstranten in der vergangenen Woche. Die tatsächlichen Teilnehmerzahlen dürften weit darüber liegen. Dabei kam es zu revolutionären Szenen in der Hauptstadt: Ein Schaffot wurde vor einem Regierungsgebäude aufgestellt, Kuhmist vor einer Regierungsstelle abgeladen und schließlich auch der Eingang eines Finanzamtes in Paris zugemauert.

Wird Macron an Protesten scheitern? Weitere Entwicklung unklar.

Die weitere Entwicklung der Bewegung, welche von den wichtigsten Oppositionspolitikern unterstützt wird, ist unklar. Heute präsentierte die Bewegung erstmals ihre Forderungen an die Regierung: 1) Die Senkung aller Steuern 2) Die Schaffung eines Bürgerkomitees um Themen des ökologischen Übergangs zu debattieren sowie 3) die Erhöhung der Kaufkraft und 4) einen Kampf gegen die Prekarisierung. Die Bewegung fordert zudem von der Regierung, die Stimme des Volkes zu berücksichtigen. Dazu verlangt das Komitee der Gelbjacken ein Treffen mit dem Präsidenten, um die Forderungen diskutieren zu können. Präsident Macron will am Dienstag darauf antworten. Von seiner Reaktion wird es abhängen, ob sich die Proteste beruhigen oder noch mehr Menschen auf die Straße bringen werden. Der Rückhalt der Bewegung im Volk ist massiv. 77% der Franzosen halten die Bewegung für gerechtfertigt, 70% unterstützten sie.

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