Gelbwesten: Macron setzt Panzerwägen und Tränengas ein!

Panzerwagen der französischen Gendarmerie Domenjod [CC BY-SA 4.0], de Wikimedia Commons; Protest der Gelbwesten Obier [CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons; Bildkomposition von Info-DIREKT

Diesen Samstag gingen die Gelbwesten wieder auf die Straße. Mehr als 31.000 Menschen versammelten sich bis zum Mittag in ganz Frankreich um für den Rücktritt von Präsident Macron auf die Straße zu gehen. Doch Macron ließ den Marsch auf den Élyséepalast gar nicht erst zu: Mit dem massiven Einsatz von Panzerwägen und Tränengas, sowie Massenverhaftungen antwortete der Präsident auf die Volksproteste. Das Ergebnis sind bürgerkriegsähnliche Krawalle in den Großstädten.

Von Alexander Markovics

Abfall zahlreicher Ordnungskräfte im Vorfeld

Im Vorfeld der Proteste gelang es Macron nicht, eine Einigung mit den Gelbwesten zu erzielen. Stattdessen weiteten sich die Proteste auch auf Schulen im ganzen Land aus. Darüber hinaus schlossen sich auch Teile von Rettungskräften und Polizei den Protesten an.

Macrons Mobilmachung: 89.000 Polizisten mit Panzerwägen gegen 31.000 Demonstranten – Bürgerkriegsähnliche Zustände als Folge

Frankreichs Präsident reagierte mit massiver Gewalt auf die Proteste. Panzerwägen und Tränengas wurden gegen die Demonstranten eingesetzt.

Die Folge davon sind bürgerkriegsähnliche Zustände in Frankreich. In Lyon kam es als Reaktion auf die Polizeigewalt zum Einsatz von Molotowcoctails gegen die Polizei. Insgesamt kam es zu über 1000 Festnahmen.

Skandal um Demütigung von Schülern durch Polizei – Le Pen rückt von Gelbwesten ab

Für einen Skandal im Vorfeld und eine weiter aufgeheizte Stimmung sorgten Aufnahmen von der Festnahme französischer Schüler, welche von Polizisten gedemütigt wurden.

Als Reaktion darauf rückten Olivier Bettati und Marine Le Pen (beide Rassemblement Nationale) von den Protesten ab. Während der heutigen Demonstrationen wurde diese Szene vielfach von Demonstranten nachgespielt um die Gewaltausbrüche der Regierung Macron zu kritisieren.

Grenze zu Italien blockiert

Neben den Protesten in den Großstädten blockierten die Gelbwesten wieder zahlreiche Verkehrswege. Auch die französisch-italienische Grenze bei Vintimiglia wird zur Stunde von Demonstranten blockiert, die Polizei lässt sie gewähren.

Erdogan verurteilt Gewalt gegen Gelbwesten, französische Eliten bezeichnen sie als Faschisten

Unterdessen verurteilte der türkische Präsident Erdogan den Gewalteinsatz gegen die Gelbwesten. Der französische Elitenphilosoph Bernhard-Henry Levy hingegen bezeichnete die Demonstranten als „Faschisten“ und „Feinde der Republik“. Eine patriotische Aktivistin antworte ihm darauf, die einzige Option sei es, ihm eine „Torte in seine Fresse (zu werfen)“. Angesichts der anhaltenden Spannungen zwischen großen Teilen des französischen Volkes und seinen abgehobenen Eliten ist ein Ende der Proteste nicht absehbar. Präsident Macron will sich kommende Woche in der Öffentlichkeit dazu äußern.

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