Wahlschlappe: Die vier größten Fehler der FPÖ!

Wahlschlappe: Die vier größten Fehler von Norbert Hofer und der FPÖ
Bild Norbert Hofer (FPÖ): Info-DIREKT

Laut Hochrechnung kommt die FPÖ bei der Nationalratswahl nur auf ca. 16 Prozent. Wenn dieses Ergebnis hält, bedeutet das einen Verlust von zehn Prozent. Hier vier Gründe für dieses schlechte Wahlergebnis:

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

1. Anbiederung an ÖVP keine gute Idee

Oberste Priorität in den letzten knapp zwei Jahren dürfte es gewesen sein, nur ja die ÖVP nicht zu beleidigen. Der Plan, nach HC Straches Wegfall, mit Norbert Hofer ein paar ÖVP-Wähler für die FPÖ zu gewinnen, dürfte gescheitert sein. Die FPÖ ist auf ihre Kernwählerschaft zusammengeschrumpft. Es wird noch zu analysieren sein, ob die Anbiederungsversuche von Norbert Hofer an Sebastian Kurz nicht mehr Stimmen gekostet haben als sie gebracht haben. Ein Indikator dafür könnte sein, wie viele Vorzugsstimmen Ex-Innenminister Herbert Kickl im Vergleich zu Hofer erhalten hat.

2. Mit Distanzierungen selbst ein Bein gestellt

Der unbedingte Wille der ÖVP und deren Wähler zu gefallen, hat der FPÖ zahlreiche Probleme eingebrockt, die ihre volle Sprengkraft erst in diesem Wahlkampf entfaltet haben. Hier nur drei davon:

  1. Die Historikerkommission
    Diese hat die FPÖ auf Anraten der ÖVP eingerichtet. Damit haben die Freiheitlichen den Medien selbst die Munition zur Verfügung gestellt, mit der sie dann wochenlang beschossen wurden.
  2. Die „Identitären“
    Durch die völlig übertriebenen Distanzierungen von der „Identitären Bewegung (IB)“ hat sich die FPÖ selbst die Latte so hochgelegt, dass sich die etablierten Medien einen Spaß daraus gemacht haben, jedes Mal wieder eine Überschneidung zwischen FPÖ und IB in der Öffentlichkeit auszubreiten. Das führte dazu, dass sich die FPÖ selbst unglaubwürdig gemacht und im eigenen Handeln eingeschränkt hat.
  3. Das „Rattengedicht“
    Wer sich unnötig distanziert, verliert. Das gilt auch im Fall des harmlosen „Rattengedichts“. Weil sich die FPÖ unüberlegt davon distanziert hat, dient es seither als Beleg dafür, wie schlimm die FPÖ nicht sei. Sebastian Kurz und die etablierten Medien ließen kaum eine Gelegenheit aus, um diesen „Einzelfall“ [sic] gegen die FPÖ ins Treffen zu führen.

3. Wer etwas ändern will, braucht eine saubere Weste

Wer das schlechte Wahlergebnis der FPÖ jetzt nur den etablierten Medien in die Schuhe schieben will, beraubt sich selbst einer wichtigen Lernerfahrung. Freilich ist es nicht vorteilhaft, wenn kurz vor der Wahl ein neuer „FPÖ-Skandal“ auftaucht. Viele dieser Skandale sind aber hausgemacht. Entweder, weil man sich unüberlegt distanziert hat, oder weil man geglaubt hat, für einen selbst gelten die selben Regeln, wie für die etablierten Parteien.

Festzuhalten ist: Eine Partei, die antritt um die negativen Auswirkungen der Globalisierung zu beenden, legt sich mit den mächtigsten Menschen dieses Planeten an. Wer trotzdem glaubt, dass einen die etablierten Medien jemals fair behandeln werden, ist ein Träumer. Darum muss jetzt endlich Schluss sein mit unverhältnismäßigen Spesenabrechnungen, Beraterhonoraren, VIP-Besäufnissen und Co.

Wer etwas ändern will, muss auch unpopuläre Entscheidungen treffen können. Im Fall von HC Strache hätte es nach Ibiza eine schnelle Entscheidung gebraucht. Nach dem Motto: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ Da diese Entscheidung jedoch nicht getroffen wurde, war Strache den ganzen Wahlkampf über ein unangenehmes Thema.

4. Alternative Medien fördern

Natürlich wird es trotz sauberer Weste auch zukünftig noch passieren, dass etablierte Medien Schmutzkübel über die Partei entleeren. Um diesen Angriffen besser standzuhalten, täte die Partei gut daran, alternative Medien zu fördern. So könnte sie nicht nur ihre Sicht der Dinge besser kommunizieren, sondern wichtige Themen auch breiter platzieren. Im zurückliegenden Wahlkampf wurde das Thema „Migration“ von den großen Medien beispielsweise fast völlig ausgeblendet. Stattdessen wurde überall über „Klimaschutz“ diskutiert – bei dem sich FPÖ weder einheitlich noch glaubwürdig positionieren konnte.

Eine erfreuliche Nachricht

Aufgrund der Wahlschlappe will sich die FPÖ – laut Generalsekretär Harald Vilimsky – neu ausrichten und eher keine Koalition mit der ÖVP eingehen. Das könnte zwei Vorteile haben: Erstens wird sich Sebastian Kurz ohne FPÖ sehr schnell entzaubern. Zweitens könnte die FPÖ ihr Profil in der Opposition wieder schärfen.

Eine Profilschärfung täte auch der FPÖ in Oberösterreich ganz gut, die ist nämlich nur mehr sehr schwer von der ÖVP zu unterscheiden. Wenn aufgrund des heutigen Wahlergebnisses dort doch auch früher gewählt wird, könnte das sonst  zur nächsten Wahlschlappe führen …

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