Adventkalender, Tür 20: Weniger Berater, aber wieder mehr Führung

Weniger Berater, aber wieder mehr Führung
Info-DIREKT Adventkalender; Bilder freepik; Bildkomposition: Info-DIREKT

Bereits während der Regierungszeit war augenscheinlich, dass es der FPÖ in Krisenzeiten an Personen fehlt, die Verantwortung übernehmen und klare Entscheidungen treffen.

Aufgrund mangelnder Vorgaben und Unterstützung von oben, haben Funktionäre versucht zu erraten, was Parteilinie ist. Aus einer ehemals starken Stimme wurde so ein Stimmengewirr, das sich erst allmählich wieder zu halbwegs einer Stimme zusammenfand, als sich die Parteilinie zu einem bestimmten Thema durch unzählige Wortmeldungen in der Öffentlichkeit langsam herauskristallisierte. War dies endlich der Fall, äußerten sich noch weitere Funktionäre zum Thema, um zu zeigen, dass sie auf Parteilinie sind. Warum das für die Medien immer ein gefundenes Fressen war, lesen Sie im Adventkalender-Eintrag „Maulkorb für Funktionäre“.

Nein! – Doch! – Ohh!

Seit HC Strache weggefallen ist und in der Partei nicht klar ist, wer die Zügel in die Hand nimmt und in welche Richtung es weitergeht, hat sich das eben beschriebene Problem verschärft. Ein Beispiel dafür lieferte der Leiter der FPÖ-Zukunftsgruppe, Andreas Rabl. Er hat es geschafft innerhalb von ca. 24 Stunden drei unterschiedliche Aussagen im Zusammenhang mit den Identitären zu treffen (hier (ganz unten im Beitrag) hier und hier).

Ausschweifende Rechtfertigungen

Erschwert wird das Problem der fehlenden Führung durch Polit-Berater, die Politiker dazu ermuntern möglichst unangreifbar zu bleiben. Ersichtlich wird dieses Problem, wenn nach angeblichen „Skandalen“ Presseaussendungen im Namen des betroffenen Funktionärs vorgenommen werden. In diesen Aussendungen wird das von den Medien skandalisierte Verhalten nämlich nicht kurz und knackig begründet, sondern meist ausschweifend gerechtfertigt.

Wer sich rechtfertigt, hat bereits verloren

Rechtfertigen muss man sich vielleicht vor seiner Frau, wenn man erst in den frühen Morgenstunden von einer durchzechten Nacht heimkommt, aber sicher nicht vor dem politischen Gegner. Ansonsten erkennt man diesen nämlich als moralische Instanz an, macht sich selbst klein und den Angreifer groß.

Unterschied zwischen Begründung und Rechtfertigung

Der Unterschied zwischen einer Begründung und einer Rechtfertigung ist ganz einfach an der Länge der jeweiligen Aussendung zu erkennen. Wenn man eine Handlung, die man gesetzt hat, begründet, braucht man dazu nur wenige kurze Sätze, die erklären weshalb man etwas gemacht oder unterlassen hat. Eine Rechtfertigung hingegen beleuchtet verschiedene Aspekte, versucht Verständnis zu erzeugen und windet sich in vielen langen Schachtelsätzen.

Intellektuelle Spielerei

Rechtfertigungen sind eine intellektuelle Spielerei mit denen Polit-Berater beweisen wollen, dass sie ihr Honorar Wert sind. Von solchen Polit-Beratern sollte sich die Partei trennen.

Mehr zum Thema „FPÖ-Neuausrichtung“ finden Sie im „Info-DIREKT Adventkalender“ und im aktuellen Magazin Info-DIREKT. Folgen Sie uns auf Telegram, um nichts zu versäumen.

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