Nach Thüringen-Debakel: Merz bringt sich als Merkel-Nachfolger in Stellung

Nach Thüringen-Debakel: Merz bringt sich als Merkel-Nachfolger in Stellung
Zusammenstellung: Info-DIREKT, Portraitfoto: Olaf Kosinsky [CC BY-SA]

Friedrich Merz sieht jetzt wohl seine große Chance gekommen. Seit der Rücktrittsankündigung von Annegret Kramp-Karrenbauer ist in der CDU hinsichtlich der Nachfolge von Angela Merkel wieder alles offen.

Zunächst ließ der CDU-Politiker über einen Sprecher ausrichten, dass „in so einer Situation kluges Nachdenken wichtiger [wäre], als schnell zu reden“. Merz unterlag Kramp-Karrenbauer bei der letzten Abstimmung über den Parteivorsitz nur knapp.

Merz als Kanzlerkandidat der CDU

Am Twitter-Account von Friedrich Merz geht es zur Zeit heiß her. Dort lässt er der scheidenden Annegret Kramp-Karrenbauer unter anderem ausrichten, dass er ihr jede Unterstützung dabei geben würde, den Prozess ihrer Nachfolge und der Kanzlerkandidatur „von vorn zu führen“.

Rechnete Merz mit AKK-Rückzug?

Erst am vergangenen Mittwoch gab Friedrich Merz bekannt, sich vom Aufsichtsrat des Investmentkonzerns BlackRock zurückzuziehen. Er wolle sich „mehr politisch einbringen und die CDU unterstützen“. Es sei eine Freude und eine große Ehre gewesen, das Unternehmen in Deutschland über die vergangenen vier Jahre zu begleiten.  „Ich möchte dazu beitragen, dass unser Land erfolgreich bleibt und zukunftsfähig wird“, so Merz.

Merz als Scheinangebot an AfD-Wähler

Der Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser scheint von einer politischen Trendwende jedenfalls nicht überzeugt zu sein. Er kommentiert das Geschehen auf Twitter kritisch:

„These: Der neoliberale Transatlantiker Merz kommt als Law-and-Order-Retter um die Ecke, die WerteUnion löst sich auf („Ziele erreicht“) und einige scheinkonservative Akzente werden gesetzt, damit die AfD jene Wähler verliert, die sich Merz als Korrektur zu Merkel imaginieren.“

Sägt Friedrich Merz an Merkels Stuhl?

Fakt ist, dass Friedrich Merz die Regierung Merkel mehrfach hart kritisiert hatte. Das Erscheinungsbild der Regierung wäre „grottenschlecht“ konstatierte er erst im Oktober, schwächte seine Aussage in Folge aber etwas ab. Dennoch wurde ihm immer wieder nachgesagt, an einem parteiinternen Putsch zu arbeiten.

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